Der Pay-TV-Sender Premiere hat dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ein „Totalangebot“ für die deutschen TV-Rechte der Winterspiele 2010 und der Sommerspiele 2012 unterbreitet.
In den Offerten seien auch die Rechte für das frei empfangbare Fernsehen enthalten, sagte Premiere-Chef Georg Kofler. Der Pay-TV-Anbieter würde die vom IOC angebotenen bis zu 4000 Sendestunden auf bis zu 20 Kanälen anbieten und damit das gesamte Programm der 28 Sportarten live präsentieren. „Wir wollen unsere gesamte Sportberichterstattung auf Olympia ausrichten und zwischen den Spielen einen eigenen Olympia-Kanal einrichten, in dem auch die Berichterstattung über olympische Sportarten forciert werden soll.“ Premiere hatte als „Untermieter“ von ARD und ZDF von den Winterspielen in Salt Lake City 2002 berichtet, ist aber nun bis einschließlich der Peking-Spiele 2008 ohne Senderechte.
Das IOC hat noch keine Entscheidung über die Vergabe getroffen und will Presseberichten zufolge in der nächsten Woche mit einer begrenzten Anzahl von Anbietern Gespräche führen. Während ARD und ZDF als Mitglieder der Europäischen Rundfunk-Union (EBU) erneut auf den Zuschlag hoffen, gaben neben Premiere auch RTL und die ProSieben-Sat.1-Media AG eine Offerte für die deutschen Free-TV-Rechte ab. Die EBU hatte für die Winterspielen in Turin 2006 und die Sommerspielen 2008 in Peking 578 Mio. Dollar bezahlt. Der Anteil von ARD und ZDF an der EBU-Summe liegt zwischen 15 und 20 Prozent und damit bei maximal 116 Mio. Dollar. Mit rund 200 Mio. Dollar würde Premiere diese Marke deutlich übertreffen.
Die Winterspiele 2010 finden in Vancouver statt, die Sommerspiele 2012 werden Mitte 2005 vergeben. Die Olympia-TV-Rechte für die USA waren schon im Vorjahr für 2,2 Milliarden Dollar an NBC gegangen. Die EBU konnte die Spiele 2006 und 2008 für 578 Millionen Dollar übertragen. Für die nächste Pertiode erwartet man eine beträchtliche Steigerung. [fp]
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