Thomas Gottschalk (61) holt sich für seine quotenschwache ARD-Vorabendshow Verstärkung: Von März an soll der Journalist und Medienberater Markus Peichl (53) als Redaktionsleiter neuen Schwung in die Show bringen. Außerdem steigt Oliver Kalkofe („Kalkofes Mattscheibe“) als Kinokritiker ein.
Eine Sprecherin der ARD-Programmdirektion bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der „Süddeutschen Zeitung“. Eine Redaktionsleitung habe es bisher nicht gegeben, wohl aber zwei Chefs vom Dienst. Der aus Österreich stammende Peichl, 1985 Gründer der Satire-Zeitschrift „Tempo“, sammelte unter anderem TV-Erfahrung 2003 bis 2007 als Redaktionsleiter bei Reinhold Beckmanns ARD-Talk.
Komiker Oliver Kalkofe (46) soll zudem als Satiriker mit gelegentlichen Kinobesprechungen der Sendung zusätzlichen Pfiff verleihen. Grund für die Neuverpflichtungen von Peichl und Kalkofe dürfte das Absacken der Quoten der Vorabendsendung des ehemaligen „Wetten, dass…?“-Moderators in den ersten Wochen sein. Nach einem gelungenen Einstand mit insgesamt 4,34 Millionen Neugierigen, gingen die Zuschauerzahlen permanent zurück. Momentan erreicht die Show einen durchschnittlichen Marktanteil von 3,5 Prozent bis 5,5 Prozent. „Gottschalk Live“ läuft montags bis donnerstags immer um 19.20 Uhr.
Gottschalk selbst sieht seine Rolle dabei als entspannender Unterhalter, der das Programm bis zur ernsten „Tagesschau“ im Ersten auffüllt. Bisher gab sich die ARD demonstriert nach außen Gelassenheit. Den Inhalt der Show, die sich als eine Art Gemischtwarenladen mit viel Produkt-PR der Gäste und reichlich Programmwerbung präsentiert, will die Programmdirektion bisher nicht ändern. „Den inhaltlichen Kurs der Sendung bestimmen Thomas Gottschalk und sein Redaktionsteam“, sagte ein ARD-Sprecher zwei Wochen nach Sendungsstart. „Das ist auch richtig so, denn ‚Gottschalk Live‘ ist eine halbe Stunde, die zu 100 Prozent von der Persönlichkeit des Moderators geprägt wird“.
Oliver Kalkofe plant unterdessen parallel zu seinem Engagement bei „Gottschalk Live“ eine Rückkehr von „Kalkofes Mattscheibe“ im Internet. Zu ProSieben werde das Format nicht zurückkehren, hatte der Komiker im Interview mit DIGITALFERNSEHEN.de im Mai erklärt. „Die haben auch zu viel fantastisches Qualitätsfernsehen, was erst mal vorher gesendet werden muss, da ist einfach zu wenig Platz, dafür haben wir alle Verständnis“.
[Carsten Rave/ar]
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