Der Südwestrundfunk (SWR) hat für dieses Jahr noch große Pläne – und einer davon betrifft den „Tatort“. Die SWR-Fälle von Ulrike Folkerts sollen künftig nach der TV-Ausstrahlung in einem großen Online-Spiel fortgesetzt werden. Ebenfalls geplant sind eine Serie in schwäbischer Mundart sowie eine Verjüngungskur für die vom SWR verantwortete Abendschiene des Spartensenders Eins Plus.
Um die Zuschauer von „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) aus Ludwigshafen künftig stärker miteinzubeziehen, hat sich der Südwestrundfunk etwas Neues ausgedacht: Ein groß angelegtes Online-Spiel, bei dem die „Tatort“-Fans direkt im Anschluss an die TV-Episode weiter knobeln können. Die erste Folge, bei der das neue Internetprojekt zum Einsatz kommt, wird „Der Wald steht schwarz und schweiget“ sein, die die ARD am 13. Mai um 20.15 Uhr zeigen wird. Wer der Mörder ist, wird in der Episode zwar aufgeklärt, dennoch beiben einige Rätsel des Films ungelöst. Hier ist dann der Fan im Internet gefragt.
„Die Aufgabe der Beweisführung geht an die Community über, die Indizien, Aussagen und Laborereignisse finden und interpretieren muss, damit der Fall der Staatsanwaltschaft gerichtsfest übergeben werden kann“, hieß es. Für den SWR gehen derzeit drei „Tatort“-Teams auf Verbrecherjagd. Neben Odenthal und Mario Kopper (Andreas Hoppe) in Ludwigshafen sind noch das Stuttgarter Duo Lannert und Bootz (Richy Müller und Felix Klare) sowie am Bodensee Klara Blum (Eva Mattes) und Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) am Start.
Auf eine enge Verknüpfung von TV und Internet setzen die SWR-Verantwortlichen auch bei dem von ihrem Sender betreuten ARD-Digitalkanal EinsPlus, der vom 30. April an verstärkt auf junges Publikum zielen soll. „Es geht um Menschen zwischen 15 und 30“, erklärte Eins-Plus-Chef Alexander von Harling. „Der Abend in EinsPlus wird jung.“ Der Sender stehe bislang für Service und Wissen, daran ändere sich auch nichts. „Nur definieren wir die Zielgruppe ein bisschen anders. Musik, Gaming, Reportagen sind im weitesten Bereich auch Wissensformate“.
Jeweils von 20.15 Uhr bis 0.30 Uhr soll es dann an jedem Abend das junge Programm geben. Geplant sind Formate wie die Dokuserie „Waschen, Schneiden, Reden“ über junge Friseure und deren junge Kunden, das „Quiz@Home“, das Wissensmagazin „braintuning“ und das Musikmagazin „Beatzz“. „Es geht nicht nur um junges Fernsehen, sondern ausdrücklich um junge Formate“, sagte von Harling und verwies auf die Einbeziehung von Onlineseiten und sozialen Netzwerken.
Zu den SWR-Highlights im Ersten in diesem Jahr gehören die Hermann-Hesse-Verfilmung „Die Heimkehr“ mit Heike Makatsch im Mai sowie im November der Film über die letzten Monate des Wehrmacht-Generals Erwin Rommel (Ulrich Tukur) – ein Projekt, das schon mehrfach für Gesprächsstoff sorgte. „Der Film wird in gehöriger Überlänge zu sehen sein“, hieß es. Man gehe von 117 Minuten aus. Einer der Höhepunkte für 2013 steht ebenfalls bereits fest: Götz George wird dafür seinen Vater Heinrich George spielen. Das Drehbuch liege jetzt vor, es gehe um keine einfache Geschichte, aber George sei nun, nachdem er das Drehbuch kenne, hochmotiviert.
Ein weiteres Projekt aus diesem Jahr soll im nächsten Jahr mit schwäbischer Mundart und schwarzem Humor in Serie gehen: der im schwäbischen Dialekt gedrehte Kinofilm „Die Kirche bleibt im Dorf“, der im August auf die Leinwand kommen soll. Regisseurin Ulrike Grote werde auch die Serie realisieren. Ob die Hauptdarsteller der Kinokomödie wie Natalia Wörner und Karoline Eichhorn dafür ebenfalls zur Verfügung stünden, konnte man noch nicht sagen. [dpa/fm]
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