Wirtschaftswunder, „Teutonengrill“, Minirock und die Beatles – die 1960er brachten für Nordrhein-Westfalen eine Menge Umbrüche. Die neue Doku-Reihe im WDR beleuchtet das bunte Jahrzehnt.
Kaum ein Jahrzehnt hat NRW so geprägt wie die 1960er: Zehntausende Menschen kamen, um zu arbeiten, und fanden an Rhein und Ruhr eine neue Arbeit. Die Architektur von damals prägt die Städte noch heute. Und viele Hits der Zeit sind heute Evergreens. Im WDR-Vierteiler „Unser Land in den 60ern“ führt Sabine Postel durch die 60er Jahre in Nordrhein-Westfalen, in den Filmen kommen diverse Zeitzeugen zu Wort. Die Reihe wird von der Firma Broadview TV produziert, die bereits ähnliche Reihen über die 70er, 80er und 90er zusammengestellt hat.
Teil 1: „Der Duft der großen weiten Welt“ (13. November, 20.15 Uhr)
Die erste Folge, von Simone Schillinger, skizziert den Aufbruch in das Jahrzehnt des Wirtschaftswunders – mit dem Auto, das sich immer mehr Menschen leisten konnten. „Gastarbeiter“ aus Südeuropa und der Türkei aber auch DDR-Flüchtlinge kamen in Scharen nach NRW. Beim Städtebau dienten US-amerikanische Wolkenkratzer als Vorbild. Und zum ersten Mal wurde mit Elisabeth Schwarzhaupt eine Frau Bundesministerin.
Teil 2: „Eine Klasse für sich“ (20. November, 20.15 Uhr)
Der Film von Kathrin Schwiering widmet sich dem bezahlten Urlaub, den es 1963 erstmalig gab, und wie die NRWler diesen auslebten: Ob am sogenannten „Teutonengrill“ im italienischen Rimini oder im nähergelegenen Teutoburger Wald. Gleichzeitig war es die Zeit des Kalten Krieges und die BRD wappnete sich mit dem US-Kampfflieger „Starfighter“. Und im Fußball konnte der 1. FC Köln die Deutsche Meisterschaft holen.
Teil 3: „Weg mit dem Grauschleier“ (27. November, 20.15 Uhr)
Die Jahre 1965 bis 1967 stehen im Film von Carolin Wagner im Fokus – eine Zeit des Umbruchs: Die SPD löste in Düsseldorf die CDU ab und das ungebremste Wirtschaftswachstum fand ein Ende. Die Queen und die Beatles kamen zu Besuch, Altbundeskanzler Konrad Adenauer starb und es regte sich studentischer Widerstand gegen alte Machtstrukturen.
Teil 4: „Wir können auch anders“ (4. Dezember, 20.15 Uhr)
Der letzte Teil, von Anke Rebbert, schildert die Veränderungen, die Ende der 60er in der Luft lagen: Junge begehrten gegen Alte auf, Frauen pochten auf Gleichberechtigung, Willy Brand wurde erster SPD-Bundeskanzler. Die sogenannten „Gastarbeiter“ bauten sich ihre eigene Existenz auf, die USA flogen zum Mond und die Internationalen Essener Songtage avancierten zu einem kleinen Woodstock.
Bildquelle:
- unser land in den 60ern: WDR