Mit der Nachmittags-Soap „Herzflimmern“ konnte das ZDF die Fernsehzuschauer nicht begeistern. Nun soll eine neue Telenovela für mehr Schwung am Nachmittag sorgen: „Wege zum Glück – Spuren im Sand“ geht am heutigen Montag (7. Mai) beim Zweiten an den Start.
„Wege zum Glück“ ist wieder da. Bereits 2004 ging das Format im Zweiten auf Sendung und begeisterte damals als erste in Deutschland produzierte Telenovela mit der Geschichte um Bianca Wellinghoff zahlreiche Fernsehzuschauer. Die zweite Auflage knüpft mit ihrem Titel daher bewusst an das alte Erfolgskonzept an, auch wenn der Untertitel „Spuren im Sand“ deutlich macht, dass nun andere Geschichten erzählt werden. Nach dem Flop von „Herzflimmern“ setzt man beim ZDF nun wieder auf Bewährtes: Gefühle. „Es ist ein Bekenntnis zum romantischen Stoff“, sagt Producer Jan Diepers von der Potsdamer Grundy UFA, die „Wege zum Glück“ 2004 produziert hat.
Die Dachmarke und die Suche nach dem Glück bilden den thematischen Rahmen der unterschiedlichen Staffeln der Telenovela. Gemein sind den früheren Folgen und der Neuauflage laut Sender auch epische Bilder, leidenschaftliche Gefühle und ein Happy End – ansonsten jedoch gebe es viele Unterschiede. Vom idyllischen Gut Wellinghof inmitten satter Wiesen und dichter Wälder geht es an die Küste.
Ein Wiedersehen gibt es nur mit Köchin Bärbel Krause (Birgit Wiedel Weidinger). Alle anderen Serienfiguren sind neu in der Geschichte um Freunde aus Kindertagen, deren Idylle durch eine Flutkatastrophe zerstört wurde. Beim Wiedersehen stehen Maja Iversen (Andrea Cleven) und Robert Ahlsen (Florian Thunemann) im Mittelpunkt, die schon zu Sandkasten-Zeiten ineinander verliebt waren.
„Telenovelas laufen nach dem Aschenputtel-Muster“, sagt Stefan Sasse vom ZDF. Mit Liebe, Leidenschaft und große Emotionen habe der Sender am Nachmittag Erfolg gehabt – daran wolle er anknüpfen. „Bianca – Wege zum Glück“ lief als erste, täglich im ZDF ausgestrahlte Telenovela vom 1. November 2004 bis zum 5. Oktober 2005 im Fernsehen. Es folgte von 2005 bis 2009 die Serie „Wege zum Glück“.
Die Zuschauer erwartet nun laut ZDF eine modernisierte und weiterentwickelte Form der klassischen Telenovela. Gedreht wird seit Jahresanfang wieder im Filmstudio Babelsberg in Potsdam, wo Grundy UFA seit nunmehr 20 Jahren auch den RTL-Dauerbrenner „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ produziert.
Unweit von deren Außenset – einem Berliner Kiez – liegt nun derOstseestrand, an dem die Handlung angesiedelt ist. Für die Neuauflageder Telenovela ist der fiktive Ort Nordersund samt Leuchtturmentstanden. „Wir hätten auch gerne die Ostsee in Babelsberg gebaut“, soProducer Diepers. „Tatsächlich endet die Straße jedoch derzeit auf einergrünen Wand, die den Hafen darstellt.“ Gemeint ist ein „Green Screen“,auf den die gewünschten Bilder projiziert werden.
Zudem gibt esAußendrehs im vorpommerschen Ostseebad Ahrenshoop – allerdings eherselten, wie Diepers zugibt. Der Zeitplan ist eng, das Budget begrenzt.“Ich hätte gerne mehr an der Küste gedreht. Manchmal fehlt die steifeBrise“, bekennt er. Zumal die Landschaft – so die Vorstellung derSerien-Macher – dramaturgisch einfließen soll. „Wir versuchen Wetter undStimmung in Landschaftsbildern einzubauen.“ Der Zuschauer werde darumzahlreiche Luftaufnahmen zu sehen bekommen. „Wenn ich die Weite desMeeres erzählen möchte, brauche ich eine erhöhten Punkt“, erklärt derProducer.
Überhaupt: Die technische Qualität der neuen Staffelliege deutlich über der früheren Aufnahmen, betonen Sender undProduktionsfirma. So werde beispielsweise eine 35-Millimeter-Kameraeingesetzt wie es bei Kinofilmen der Fall sei. 240 Folgen sind zunächstgeplant. Knapp 60 Folgen sind im Kasten, zwischen Dreh und Ausstrahlungliegen etwa drei Monat.
Konkrete Erwartungshaltungen an dieNeuauflage knüpft der Mainzer Sender nach eigenen Angaben nicht. „Unsfehlen die Vergleichswerte“, meint Sasse mit Blick auf die lange Pause.“Zunächst geht es um die Botschaft: Wir sind wieder da!“ Rund dreiMillionen Menschen haben laut Sender früher im Durchschnitt die Seriegeschaut. „Es wäre traumhaft, wenn man an die Zahlen von damals käme“,so Sasse. Mindestens ein Quartal müsse man aber abwarten.
Neugierig machen auf die Staffel soll die Webserie „Bärbels Tagebuch“,die eine Woche vor Ausstrahlungsbeginn am vergangenen Montag (30.April) gestartet ist. Dort erfahren Fans beispielsweise in einer für dasInternet produzierten Mini-Serie, was Köchin Bärbel in der Zwischenzeiterlebt hat. Zudem gibt es erste Szenen aus der neuen Telenovela. [Marion van der Kraats/fm]
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