Mit dem Dreiteiler „Tannbach“ hat das ZDF zum Start ins neue Jahr einen Volltreffer gelandet, Millionen schalteten ein. Doch der oberbayerische Dialekt in der Saga sorgt für Unmut. Nun wurde sogar eine Neusynchronisation von „Tannbach“ gefordert.
Der oberbayerische Dialekt im ZDF-Dreiteiler „Tannbach“ über das Nachkriegsschicksal des fränkischen Dorfs Mödlareuth sorgt weiter für Ärger. Der Dialektforscher Ludwig Zehetner forderte in der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstag), die Fernseh-Saga neu zu synchronisieren – und zwar „mit stimmiger oberfränkisch-thüringischer Lautung und Klangfärbung“. Es sei fatal, wenn alles, was in Bayern spiele, mit einem geglätteten Bayerisch unterlegt werde, sagte der Regensburger Honorarprofessor für bayerische Dialektologie.
„Drehbuch, Regie, Produktion, Sender und seine Sprecherin sind Ignoranten der sprachlandschaftlichen Vielfalt Deutschlands“, kritisierte Prof. Rüdiger Harnisch vom Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft der Universität Passau. Eine Nachsynchronisation hält Harnisch allerdings für wenig sinnvoll. Viel wichtiger sei es, die nächsten Folgen mit authentischem Dialekt zu drehen.
„Tannbach“ war ein Quotenhit. Am vergangenen Mittwoch ging der Dreiteiler mit 6,59 Millionen Zuschauern zu Ende. Jetzt wird über eine Fortsetzung nachgedacht. Eine ZDF-Sprecherin hatte betont, die Filmemacher hätten im Vorfeld die Dialektfrage eingehend erörtert: „Es sollte auf jeden Fall eine ländliche Dialektfärbung sein“, die von möglichst vielen TV-Zuschauern verstanden werden sollte. [dpa/fm]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com