Actionreiches Kammerspiel: Nach dem Gangsterdrama „Asbest“ folgt nun der neue Wurf von Kida Khodr Ramadan – in „Testo“ ist er Hauptdarsteller, Co-Autor und Co-Regisseur einer harten Bankräuberstory.
Fünf Männer, sechs Geiseln, eine Bank. In der neuen Serie „Testo“ läuft ein Banküberfall aus dem Ruder und bringt das Publikum zum Schwitzen. Dabei zeigt sich „4 Blocks“-Star Kida Khodr Ramadan in seiner altbekannten Rolle: Als Gangster und harter Boss – diesmal an der Spitze einer Gang auf Raubzug. Am Freitag läuft die Pilotfolge im Ersten (22.20 Uhr). Sie ist am selben Tag auch erstmals online in der Mediathek zu sehen. Ramadan knüpft mit dem actionreichen Kammerspiel an den Erfolg des Gangsterdramas „Asbest“ an.
Der 47-Jährige geriet zuletzt in die Schlagzeilen, weil er dieser Tage wegen „Fahren ohne Führerschein“ ins Gefängnis muss. Ganze zehn Monate haben die Richter ihm aufgebrummt. Nachdem die Strafe zunächst auf Bewährung ausgesprochen wurde, widerrief das Gericht dieses Urteil. Ramadan soll der Auflage, eine fünfstellige Summe wohltätigen Organisationen zu spenden nicht vollumfänglich nachgekommen sein.
Ende Januar hieß Medienberichten zufolge, dass der Schauspieler und Regisseur innerhalb der nächsten zwei Wochen seine Haftstrafe antreten müsse. Offenbar sind demnach auch noch weitere Vergehen anhängig, wegen derer Ramadan sich ebenfalls noch vor Gericht verantworten muss. Auch hier soll es wieder um eine fehlende Fahrerlaubnis drehen.
Darum geht es in „Testo“, der neuen Gangster-Serie von Kida Khodr Ramadan
Die Handlung von „Testo“ bleibt dabei über die sieben Episoden bei einem Setting: in einer Bank in Berlin. Anführer Keko (Ramadan) und seine Gangster-Kollegen, allesamt Freigänger aus dem Gefängnis Moabit, hatten es eigentlich darauf abgesehen, den Tatort mit vollen Taschen und ohne Tote zu verlassen. Doch als sie den Tresorraum entdecken und versuchen, an fette Beute zu kommen, läuft alles aus dem Ruder. Geiseln sterben, unter den Gangstern bricht das reine Chaos aus.
Ramadan spielte in „Testo“ nicht nur eine der Hauptrollen, sondern führte neben Olivia Retzer auch Regie. Die Devise der Produktion sei dabei „Freestyle“ gewesen, wie es in einer Pressemitteilung hieß. Der Star-Besetzung, zu der etwa Schauspielern Frederick Lau, Stipe Erceg oder Ruby O. Fee gehören, seien Freiräume zur Improvisation gegeben worden.
Das zeigt sich auch in der Umsetzung, die der Taktung der Streamingfasssung für die Mediathek, folgt: In jeweils vergleichsweise sehr kurzen, rund 15-minütigen Folgen passiert schnell sehr viel. Extreme Wendungen und überraschende Wutausbrüche lassen keine Langeweile zu. Dabei bleiben die Dialoge jedoch eher platt und die Figuren einfach erzählt. Trotzdem hat die Serie das Potenzial, mit dem besonderen und ungewöhnlichen Format Zuschauer in den Bann zu ziehen, und überzeugt mit schneller Kameraführung und starker Schauspielleistung.
Ob Ramadan in seiner neuen Serie, das gleiche Schicksal ereilt wie im wahren Leben, ist ab heute in der ARD-Mediathek und im Ersten zu sehen.
(Ann-Marie Utz/bey)
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- df-testo-1: ARD-Foto