Das „Käpt’ns Dinner“ mit Michel Abdollahi an Bord eines ausrangierten U-Boots im Hamburger Hafen hat es in sich: eine halbe Stunde intensiver Talk auf engstem Raum. In den neuen vier Folgen lassen sich Schauspielerin und PodcasterinMinh-Khai Phan Thi, Satirikerin Sarah Bosetti, Schauspieler und Regisseur Kida Khodr Ramadan und „NDR Talk Show“-Legende Hubertus Meyer-Burckhardt darauf ein.
Die Ausgaben sind vom heutigen 17. Februar an immer freitags im NDR Fernsehen zu sehen, zudem in der ARD-Mediathek.
„Als ich im Fernsehen anfing, hat jeder gesagt: „Oh, Minh-Khai – der Name ist so schwierig. Willst Du Dir nicht einen deutschen Namen aussuchen?“, erzählt Minh-Khai Phan-Thi in der Auftaktfolge am 17. Februar. Sie hat das stets abgelehnt. Als Minh-Khai Phan-Thi in den 90er Jahren zu moderieren begann – erst bei Kabel Eins („Die HUgo Show“ und wenig später aber auch schon bei Viva (u.a. „Interaktiv“), war sie lange die Frau ohne Nachnamen, sagt die 48-jährige Schauspielerin und Podcasterin. Bis heute werde ihr Name sehr oft falsch geschrieben und ausgesprochen. Sie selbst achtet deswegen sehr darauf, Namen richtig zu schreiben: „Ich finde, das ist eine Form des Respekts.“ Schon früh wurde sie mit dem Gedanken des „Anderssein“ konfrontiert. „Heute merke ich, ich habe ganz schön viele Dinge hingenommen, obwohl sie mich verletzt haben. Da habe ich so drüber hinweggelächelt.“
Minh-Khai, Sarah Bosetti, Kida Khodr Ramadan und Hubertus Meyer Burckhardt sind diesmal zum „Käpt’ns Dinner“ geladen
„Ich bin nicht reich aufgewachsen. Ich hatte zweitens eine Phase über mehrere Jahre, in der ich wirklich, wirklich kein Geld hatte. Ich habe keine Sozialleistungen in Empfang genommen, aber ich habe meiner Mutter auf der Tasche gelegen, die mir von ihrem wenigen Geld noch etwas abgegeben hat. Und das war ein totales Scheißgefühl, weil du weißt ja nicht, dass sich das ändert“, so Sarah Bosetti im „Käpt’ns Dinner“ am 24. Februar. Heute ist die Autorin und Satirikerin eine der profiliertesten und komischsten Kommentatorinnen des Zeitgeschehens mit regelmäßigen Auftritten in ARD und ZDF, etwa in der NDR Sendung „extra 3“ oder in ihrer Kolumne „Bosetti will reden!“.
Kida Khodr Ramadan ist der gefragteste „Gangster“ der deutschen Film- und Fernsehwelt und spätestens seit der Erfolgsserie „4 Blocks“ auch außerhalb Berlins ein Star. Für seine Rolle als Clanchef Toni Hamady wurde er mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Gerade zeigt die ARD Mediathek mit „Asbest“ sein Serien-Debüt als Regisseur. „Ich war nie der Beste in der Schule, aber ich war immer Klassensprecher. Ich war schlecht im Fußball, aber ich war immer Kapitän“. Mit Michel Abdollahi spricht der sechsfache Familienvater in der Folge am 3. März über große Träume als Kind, seine Jugend in Berlin-Kreuzberg und seinen 2010 verstorbenen Vater, der ihn ermutigt habe, über den Tellerrand zu schauen: „Ich war der einzige Moslem im Religionsunterricht und habe ab und zu das Vaterunser mitgesprochen.“ Auch bei persönlichen Themen findet Ramadan klare Worte: „Ich bin Choleriker und habe ADHS. Ich sage gerade Sachen in deiner Sendung, die ich noch nie gesagt habe.“
Nächste Staffel im Mai
Er hat die Kunst des Hinhörens perfektioniert: Hubertus Meyer-Burckhardt. Der preisgekrönte Film-Produzent, Bestsellerautor und Gastgeber der „NDR Talk Show“ berichtet in der Folge am 10. März über Optimismus als Lebenshaltung, Fernweh und erfahrene Gewalt. „Mein Vater hat die ritualisierte Prügelstrafe als ein taugliches Mittel der Pädagogik empfunden. Und das hat dazu geführt, dass ich meinen Vater mit 12, 13 buchstäblich rausgeschmissen habe. Das erzähle ich auch nur deshalb, weil ich weiß, dass Gewalt in Familien nach wie vor ein Thema ist. Man muss so etwas nicht ertragen. Da hört bei mir jeder Humor auf – und ich bin sehr humorvoll.“ Und über seine Lebenshaltung: „Optimismus wird ja häufig gleichgesetzt mit einer gewissen Oberflächlichkeit. Ich glaube, Optimismus ist eine intellektuelle Kraftanstrengung. Optimismus ist ein Wille, so zu leben.“
Start der neuen Staffel ist diesen Freitag (17. Februar), 0 Uhr, im NDR Fernsehen. Weiter geht es mit dem „Käptn’s Dinner“ dann mit vier Folgen ab Mitte Mai. In der ARD-Mediathek ist „Käptn’s Dinner“ hier zu sehen.
Quelle: NDR
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