
Am 3. Februar 1975 ist in unserem Nachbarland Österreich erstmals eine Nachrichtensendung über die Bildschirme geflimmert, die bis heute zu den Newsformaten mit dem meisten Tiefgang zählt.
Die Tagesthemen und das „heute journal“ sind es übrigens nicht, denn sie gingen erst am 2. Januar 1978 an den Start. Übrig bleibt die österreichische „Zeit im Bild 2“, die über 3sat und ORF2 Europe auch europaweit empfangen werden kann.
Die Zeit im Bild 2 waren damals ein komplett neues Nachrichtenformat. Dasselbe traf im Übrigen auch einige Jahre später auf die Tagesthemen und das heute journal zu. Die abendlichen Hauptnachrichten um 19.00 Uhr (ZDF), 19.30 Uhr (ORF) und um 20.00 Uhr (ARD), lassen sich vereinfacht ausgedrückt, mit dem Pflichtprogramm beim Eislaufen vergleichen.
Die Zeit im Bild 2 entsprach sozusagen der freien Kür und war das erste Nachrichtenformat mit vertiefenden Hintergründen zum Tagesgeschehen. Dazu gehörte auch stets ein Live-Studiogast, der sich den mitunter kritischen Fragen der Moderatoren zu den aktuellen Geschehnissen gefallen lassen musste. Noch heute darf sich die Zeit im Bild 2 rühmen, das meistzitierte Medium in ganz Österreich zu sein.
Von der Zeit im Bild 2 wurden bisher rund 12.700 Sendungen ausgestrahlt. Ihre genaue Zahl lässt sich heute nicht mehr ermitteln, da es im ORF keine schriftlichen Aufzeichnungen und kaum Videomitschnitte der Anfangsjahre dieser Nachrichtensendung gibt.
Während der Anfangsjahre wurde die Zeit im Bild 2 sozusagen fliegend ins laufende Programm von ORF2, damals noch FS2, eingebettet. Eine fixe Beginnzeit und Länge gab es damals noch nicht. Die kristallisierte sich erst nach einigen Jahren heraus. Auch ihre Dauer von rund 25 Minuten etablierte sich erst allmählich.
Zwischenzeitlich hieß das Nachrichtenformat 10 vor 10, was ihre Beginnzeit um 21.50 Uhr anspielte. Später wurde diese in ZiB Abendstudio umbenannt und heißt aber schon lange wieder ZiB2. Sie kommt sechsmal in der Woche um 22.00 Uhr. Nur in Ausnahmefällen auch etwas später.
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