Die ARD appelliert an das ZDF, die „heute“-Nachrichten am Vormittag doch nicht durchgängig zu senden. Als Grund nannte sie die hohen Mehrkosten, die entstehen würden, wenn die ARD dann ebenfalls eigene News-Formate für den Vormittag produzieren müsste.
Die ARD-Vorsitzende Monika Piel sagte nach der Intendantentagung in Bremen am Mittwoch, sie habe ZDF-Intendant Markus Schächter in einem Brief darum gebeten, den kürzlich gefassten Beschluss zu überdenken.
Das ZDF will ab 2012 durchgängig um 9.00 und 12.00 Uhr eigene „heute“-Sendungen zeigen und sich nicht mehr wöchentlich mit der ARD abwechseln (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Dafür will das ZDF auf die 10-Uhr-„heute“-Ausgabe verzichten und die Nachrichten um 12.00 Uhr um fünf Minuten kürzen. Sollte die ARD in diesem Zuge das ganze Jahr hindurch eigene „Tagesschau“-Ausgaben morgens ausstrahlen, führe dies zu Mehrkosten.
Auch die ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) will sich nach Angaben der WDR-Rundfunkratsvorsitzenden Ruth Hieronymi beim ZDF-Fernsehrat und auch beim Verwaltungsrat stark machen, die Entscheidung zu revidieren. Die ARD will Piel zufolge über ein eigenes Vorgehen erst nach der Tagung des ZDF-Fernsehrats am 9. Dezember beraten.
ARD-Programmdirektor Volker Herres wies Spekulationen zurück, wonach die Talkshow „Beckmann“ wegen schlechter Quoten wieder vom Donnerstag auf den alten Sendeplatz am Montagabend zurückkehrt. „Es gibt keine andere Beschlusslage“, sagte Herres. Der „Spiegel“ hatte in seiner neuen Ausgabe über entsprechende ARD-Gedankenspiele berichtet. Am späteren Montagabend, also nach den „Tagesthemen“, werde es weiterhin zwei Dokumentationssendeplätze für gesellschaftspolitische und geschichtliche Themen geben. [dpa/su]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com