Nach „Topmodel“-Abbruch: Folgen für TV-Live-Shows befürchtet

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die Mannheimer Bombendrohung könnten Folgen für Live-Sendungen im deutschen Fernsehen haben, fürchten Experten. Juror Thomas Hayo fordert, an den TV-Formaten festzuhalten – als „Teil unserer Kultur“. Die Polizei sucht weiter nach der Anruferin.

Der Abbruch der ProSieben-Show „Germany’s next Topmodel“ könnte Folgen für Live-Sendungen im deutschen Fernsehen haben. TV-Shows könnten künftig vermehrt aufgezeichnet werden, sagte Joan Kristin Bleicher von der Universität Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. So könne man unvorhersehbare Situationen herausschneiden. „Topmodel“-Juror Thomas Hayo forderte, das Fernsehen müsse an Live-Formaten festhalten. Die Polizei Mannheim holte die Telefondaten der SAPArena ein. So will sie die Identität der Anruferin klären, deren Bombendrohung am Donnerstag zum Abbruch der Heidi Klum-Show geführt hatte.
 
Ein Polizeisprecher sagt am Sonntag, aus datenschutzrechtlichen Gründen brauche man eine richterliche Genehmigung für die Einsicht in die Telefondaten. Diese sei beantragt. Laut „Bild am Sonntag“ rief die Anruferin am Donnerstagabend eine interne Büronummer des Veranstalters an.
 
Die Drohung hatte zum Abbruch der Show geführt, knapp 10 000 Menschen mussten die Halle verlassen. Der Frau drohen einem Polizeisprecher zufolge Schadensersatzansprüche und eine Strafe wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“. Diese reiche von einer Geldstrafe hin zu einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.

Das „Topmodel“-Finale soll nun in kleinerem Rahmen aufgezeichnet und am 28. Mai ausgestrahlt werden. Medienforscherin Bleicher sagte, bei Aufzeichnungen gehe der besondere Charakter von Live-Shows verloren. Letztlich müssten die Sender aber „selbst abwägen, was sie erreichen möchten und was sie gleichzeitig riskieren“.
 
Werbeexperte Hayo (46), der neben Moderatorin Klum (41) und Designer Wolfgang Joop (70) die „Topmodel“-Jury bildet, betonte: „Live-Shows sind ein Teil unserer Kultur, die Leute haben da große Freude dran, und die müssen wir uns erhalten.“ Er hoffe, dass man sich darauf konzentriere, die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen. „Was nicht passieren darf ist, dass man keine Live-Shows mehr macht und sich von Einzelpersonen oder Randgruppen diktieren lässt, wie man sein Leben lebt oder Entertainment macht.“
 
Der Vorfall dürfte nach Einschätzung von Bleicher der „Todmodel“-Show verstärktes Interesse bescheren. „Das neue Finale wird sicherlich mehr Zuschauer haben und die Quote wird steigen.“ Die abgebrochene Ausgabe war das schwächste Finale der Show seit ihrem Start. Zum Beginn der Sendung hatten 2,24 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 7,6 Prozent) eingeschaltet. 2014 waren es noch 3,10 Millionen (10,9 Prozent). Allerdings sind die Zahlen wegen des Abbruchs nicht exakt vergleichbar.
 
Am Samstagabend versammelten sich etwa 11 000 Zuschauer in Bremen zum Finale von „Deutschland sucht den Superstar“. Viele Besucher sagten, sie machten sich trotz des Abbruchs vom Donnerstag keine Sorgen. Der Sender RTL hatte besondere Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. [dpa]

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11 Kommentare im Forum
  1. AW: Nach "Topmodel"-Abbruch: Folgen für TV-Live-Shows befürchtet Solche Menschenverschlachtungshows sind Teil der TV Unkultur; Unkultur !!! Herr Hayo...
  2. AW: Nach "Topmodel"-Abbruch: Folgen für TV-Live-Shows befürchtet Das ist jetzt eine reine Vermutung von mir: Ich kann stark annehmen, dass der Anruf von diesem Mädchen/ dieser Frau nicht echt war, sondern womöglich von Pro7 geplant, um von sich abzulenken und zum Anderen die Show zu pushen. Ich stelle nicht in Abrede, das es wahr sein könnte, sondern will nur aufmerksam machen, dass der Sender und die Privaten im Allgemeinen ihre Markt- und Meinungsmacht mittlerweile missbrauchen und einfach machen können was sie wollen. Ich konstatiere, dass vor einigen Jahren beim Sender in den Nachrichten sogar Fakenews über den Äther gingen. Von einem Schweif zu den RTL2 News will ich erst gar nicht anfangen, das zum Einen - und zum Anderen geht es bei den Shows munter weiter mit dem BESCH!SS. Man macht also nur noch Fernsehen des Kommerzes wegen und nicht mehr für ein wechselseitiges Interesse, nämlich für Fernsehzuschauer und Fernsehmacher gleichermaßen. Es wird nur noch für Fernsehmacher gemacht, egal was für Inhalte es sind, ob wahr, ob verfälscht - gleich ob mit Absicht oder Gleichgültigkeit. Und ich traue den Sendern mittlerweile tatsächlich alles zu, sogar so eine schäbige Maschinerie aufzufahren und es dann so tief zu treiben, dass andere darüber berichten. Man kann ja die Wahrheit nicht ergründen, also muss man es erstmal so abnehmen, weil es ja real nicht so abwegig ist in der heutigen Zeit so etwas zu erwarten. Allerdings bin und bleibe ich da und auch gerade bei Pro7 misstrauisch. Das Grab hat sich der Sender bzw haben sich die Sender im Allgemeinen selber ausgehoben. Und das finde ich widerlich - zum einen weil es u.a. an Kontrollen fehlt. Wenn man derart übertreibt mit unechten News und mit solch einer Unart des Scriptings/Briefings ist man selber dafür verantwortlich, wenn man den Quellen das Ein oder Andere einfach nicht mehr abnehmen kann. Und es macht keiner Anstalten etwas für seine Glaubwürdigkeit zu tun, im Gegenteil, es wird immer rabiater von den Sendern gepoltert, anstatt seine wirklichen Aufgaben anzugehen, sich dem Zukunftsmarkt zu stellen und dem anzupassen. Es scheint einfach zu sein zu skandalisieren. Nachtrag: Auch wurde das deutlich bei DSDS, dass die Show dem Zuschauer vorgaukelt, dass dort zig Kandidaten und Kandidatinnen sowie Zuschauer vorhanden sein sollen /was so aber nicht stimmt, teils sind es auch Statisten bzw andere Besucher), obwohl es durch geschickte Kameraführung und Schnitte versucht wird zu vertuschen, was auch nicht immer gelingt, wenn man es wirklich mit einem analytischen Blick ansieht. Und Gleiches gilt auch bei den Shows bei allen anderen Sendern, gleich ob PRR oder ÖRR. Für mich ist das klar ein Missbrauch an Meinungsmacht der Sender, obwohl das nun für eher unzulängliche Unterhaltungsformate gilt, aber in der Vergangenheit und teils auch aktuell noch bei Nachrichten Bedeutung hat. _____________ Vielleicht konzentriert ihr euch lieber stärker auf maxdome, denn dort scheint ihr bisher ein besseres Händchen zu haben, wie man Zuschauer/Abonnenten zufrieden stellt, wenn man dabei eure Shows/Magazine dort erstmal nicht mit einrechnet.
  3. AW: Nach "Topmodel"-Abbruch: Folgen für TV-Live-Shows befürchtet Anruf erfolgte auf eine interne Rufnummer des Veranstalters- hä? Sieht dann doch stark nach einem geschmacklosen PR-Gag aus
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