In letzter Zeit war die Formel 1 von einigen Krisen geplagt. Immer weniger Zuschauer interessierten sich für die Königsklasse des Motorsports. RTL und Sky ringen dennoch um die Rechte, wobei der Kölner Sender gern weniger zahlen möchte, wohingegen Sky mehr Exklusivität möchte. Der britische Grand Prix ließ das Interesse der Zuschauer, auch in Deutschland, wieder steigen.
Hatte es zuletzt immer wieder Diskussionen über fehlende Spannung oder überfällige sowie unnötige Reformen bei der Formel 1 gegeben, kann die Königsklasse des Motorsports nun auf ein Ende der Image-Krise hoffen. Das Rennspektakel in Silverstone hat nicht nur die 140 000 Zuschauer an der Strecke begeistert, die viele Action hat auch vor dem Fernseher wieder für mehr Interesse bei den Zuschauern gesorgt.
Scheinbar steigt das Zuschauerinteresse an der Formel 1 wieder an. RTL konnte bei der Live-Übertragung durchschnittlich 4,66 Millionen Zuschauer verzeichnen. Das ergab einen Marktanteil von guten 30,2 Prozent. Auch bei den Rennen aus Kanada und Österreich konnte RTL bereits verbesserte Quoten registrieren. Seit der Vorsaison, die die schlechtesten Quoten seit 20 Jahren lieferte, geht es nun wieder bergauf.
So hatte die Strategiegruppe der Formel 1 schon vor dem Grand Prix von Großbritannien Reformen beschlossen, da man den Eindruck bekommen konnte, dass Mercedes anhaltend dominiert und die anderen Teams nicht konkurrenzfähig sind. So sind bereits vom übernächsten Rennen an die elektronischen Starthilfen verboten – man plant, den Fahrer wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken.
Überdies sollen die Piloten künftig nicht mehr von der Box über Reifen- und Bremsentemperaturen informiert werden, während das Strafensystem vereinfacht wird. Ab 2017 soll es rassigere Wagen geben, die mehr Überholmanöver möglich machen. Auch das gesamte Grand-Prix-Format könnte sich grundlegend ändern. Dabei soll die Einführung eines Sprintrennens am Samstag im Gespräch sein, was dann über die Startaufstellung am sonntäglichen Rennen entscheiden soll. Allerdings soll es im Fahrerlager bereits heftigen Gegenwind für diese Pläne geben. [ag]
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