Ernüchterung nach dem Ende der Bewerbungsfrist: Für den im Oktober freigewordenen DVB-T-Multiplex im Großraum Nürnberg gibt es bisher keine neuen Bewerber.
Die Frequenzen waren nach dem Rückzug der RTL-Gruppe Anfang Oktober freigeworden und dann durch die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) wieder ausgeschrieben worden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Bis zum Ende der Frist am 12. November 2010 lagen der BLM keinerlei Bewerbungen anderer Programmanbieter vor. Das bestätigte BLM-Sprecher Wolfgang Flieger gegenüber dem DIGITAL FERNSEHEN-Schwestermagazin DIGITAL INSIDER. „Daraus muss man wohl schließen, dass die DVB-T-Verbreitung für die TV-Sender in dieser Region nicht attraktiv genug ist“, sagte Flieger im Gespräch mit dem DI.
RTL hatte sich mit der Begründung zurückgezogen, dass ein störungsfreier Empfang nach der Vergabe der Digitalen Dividende an die Mobilfunker nicht mehr sichergestellt werden könne. Vor dem Hintergrund, dass die TV-Sender, die wegen der LTE-Einführung ihre Frequenzen wechseln müssen, immer noch mit dem Bundeswirtschafts- und dem -finanzministerium über die Kostenerstattung für den Frequenzwechsel verhandeln, ist der Schritt von RTL als Warnschuss in Richtung Politik zu verstehen.
Dass sich niemand für den DVB-T-Multiplex interessiert, verschärft die Situation. Lesen Sie im nächsten DIGITAL INSIDER, wie sich die privaten Programmanbieter und die Politik die Zukunft von DVB-T vorstellen und welche Rolle der Quasi-Monopolist Media Broadcast dabei spielt. Den DIGITAL INSIDER können Sie hier abonnieren. [mw]
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