Smart, erfolgreich, skrupellos – ein aufstrebender Start-up-Manager kommt unter rätselhaften Umständen ums Leben. Einigen Menschen dürfte der Tod des Mannes durchaus gelegen kommen. Die Kommissare im „Erzgebirgskrimi“ haben es heute mit mehreren Verdächtigen zu tun.
Traditionsreiches Handwerk und zukunftsweisende Forschung, Streit ums Geld und enttäuschte Liebe sind die Zutaten der sechsten Folge des „Erzgebirgskrimis“ im ZDF. Hinzu kommt eine Prise DDR-Vergangenheitsbewältigung. Das Ermittler-Duo Robert Winkler und Karina Szabo, gespielt von Kai Scheve und Lara Mandoki, soll den Tod eines Start-up-Unternehmers aufklären und stößt auf ein Netz aus Lügen und Feindschaft. Und dann geschehen auch noch seltsame Dinge auf dem Hof der Försterin. Zu sehen ist die neue Folge mit dem Untertitel „Tödliche Abrechnung“ an diesem Samstag um 20.15 Uhr im ZDF.
Darum geht es in diesem „Erzgebirgskrimi“
Alt-Förster Georg Bergelt (Andreas Schmidt-Schaller) ist mit einer Besuchergruppe im Wald unterwegs, als in der Ferne ein Kletterer vom Felsen stürzt. Bergelt sieht eine schwarze Gestalt davonlaufen. Der Tote ist Dr. Lenhard Hellmann (Robin Sondermann), ein als Genie gefeierter Textilforscher. Schnell stellt sich heraus, dass der Mann schon vor dem Absturz tot war – außerdem tiefgefroren. Offensichtlich hat jemand den Tod Hellmanns als Unfall tarnen wollen.
Die Geschäftspartner des Toten, Julia Jacobi und Phillip Mertens (Julia Hartmann und Tobias Schormann), geben sich erschüttert. Kommissar Winkler nimmt das den beiden jedoch nicht ab. Julia war auch Hellmanns Freundin, der hatte allerdings etliche Nachrichten an die Leiterin der Textilhochschule Zwickau versendet. Verband den Jungunternehmer mit Prof. Dr. Sybille Köhler (Sophie von Kessel) mehr als eine Geschäftsbeziehung?
Ärger gab es zwischen Hellmann und dem Textilunternehmer Bernd Lauber (Jörg Pose), der das Start-up und dessen Forschung finanziell unterstützt hat. Er fühlt sich jedoch ausgenutzt. Laubers Nichte Lissy (Frida-Lovisa Hamann) gerät auch unter Verdacht. Sie war einst Mit-Initiatorin des Start-ups und wurde aus dem Team gedrängt.
Solide Samstagabendunterhaltung
Winkler und Szabo versuchen die undurchsichtigen Verstrickungen Hellmanns zu entwirren. Unterstützt werden sie von Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach), die ihrerseits den Kommissar um Hilfe bittet. In ihrer Scheune hat eine unbekannte Person mysteriöse Gegenstände aufgehängt. Wer will ihr Angst einjagen, fragt sich die Försterin und recherchiert in ihrer eigenen Vergangenheit.
Mit privaten Problemen schlagen sich auch Winkler und Szabo herum. Szabo geht ihrem Kollegen mit bohrenden Fragen einigermaßen auf den Keks. Für den Zuschauer wird dadurch das ohnehin schon dichte Geflecht an Handlungssträngen etwas überfrachtet. Und auch die ein oder andere szenische Schwäche gibt es, etwa wenn jemand bei Helligkeit eine unverpackte Leiche auf einen Felsen schleift.
Alles in allem bieten Regisseur Marcus Ulbricht und Autor Rainer Jahreis mit der sechsten Folge vom 2019 eingeführten „Erzgebirgskrimi“ jedoch solide Samstagabendunterhaltung.
[Ute Wessels]
Bildquelle:
- df-erzgebirgskrimi-6: ZDF