Andy Borg muss wieder einmal um die Zukunft seines „Musikantenstadl“ bangen. Der Volksmusikshow in der ARD droht nach mehr als drei Jahrzehnten das Aus. Der Moderator setzt nun auf die Unterstützung seiner Fans.
Der Volksmusiksänger und ARD-Moderator Andy Borg kämpft für den Erhalt seiner vom Aus bedrohten Volksmusikshow „Musikantenstadl“. Er werde sich gemeinsam mit den Zuschauern für die Fortsetzung der ARD-Show einsetzen, kündigte der 53-Jährige am Donnerstagabend an. „Es lohnt sich immer, für eine Überzeugung, für eine Sache, erst recht für unseren Stadl zu kämpfen“, schrieb Borg auf seiner Facebook-Seite. Auch ältere Fernsehzuschauer hätten ein Recht auf ein für sie gemachtes Musikprogramm. Der „Musikantenstadl“ ist eine der ältesten TV-Shows in Deutschland, er läuft als Eurovisionssendung auch in Österreich und der Schweiz. Über seine Zukunft nach 2015 wird bei den Sendern in den drei Ländern derzeit debattiert.
Borg hatte sich bislang nicht ausführlich zu dem Thema geäußert. Nach zahlreichen Reaktionen von Zuschauern habe er sich nun entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen und sich für den Erhalt der Sendung stark zu machen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Den in Österreich vom ORF gegründeten „Musikantenstadl“ gibt es seit März 1981, seit April 1983 läuft er auch in Deutschland. Für den Erhalt der Show haben Fans die Facebook-Seite „Sag Ja zum Musikantenstadl“ eingerichtet, Borg will sie unterstützen.
„Für den Stadl spricht, dass er nach wie vor zu den erfolgreichsten und beliebtesten Samstagabend-Unterhaltungsshows zählt“, schreibt der Österreicher. „Er ist die letzte große Volksmusikshow im deutschsprachigen Fernsehen und er verfügt über eine Stammseherschaft wie kaum eine andere Samstagabend-Show.“ Im Schnitt schalteten pro Sendung mehr als vier Millionen Menschen ein.
Der durchschnittliche „Stadl“-Zuschauer ist laut Borg 68 Jahre alt. „Manche mögen eine solche Aussage vor dem Hintergrund eines weiter um sich greifenden Jugendwahns in unserer Gesellschaft sehr mutig finden“, schrieb der Moderator. „Es ist aber meine feste Überzeugung, dass wir gerade diese Menschen, die aufgrund des demografischen Wandels eine immer größere Gemeinschaft bilden, wie jeden anderen Gebührenzahler auch, nicht vernachlässigen dürfen.“
Nicht jeder möge Volksmusik und volkstümlichen Schlager. „Aber für diese Menschen, die von der Werbung inzwischen als Best Ager und Silver Ager hofiert werden, bedeutet der Musikantenstadl ein Stück Heimat. Unterhaltung, die ihnen so gefällt wie sie ist und bei der sie sich wohlfühlen.“ Ältere TV-Zuschauer seien ein besonders treues Publikum, für die es im Fernsehen immer weniger Sendungen gebe.
Die nächste Ausgabe der Show, die seit September 2006 von Borg moderiert wird, wird am 31. Dezember als „Silvesterstadl“ live aus Graz in Österreich übertragen. Für 2015 sind vier Ausgaben geplant. Sie kommen aus Oberwart in Österreich (28. März), aus Pula in Kroatien (27. Juni), aus dem badischen Offenburg (12. September) sowie aus dem österreichischen Linz (31. Dezember). [dpa]
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