Weniger Klamauk-Krimi-Lust in Zeiten des Krieges: So ließe sich die vergleichsweise geringe Zuschauerzahl für den immer noch sehr erfolgreichen Münster-„Tatort“ am Sonntag deuten.
Immer noch mehr als elf Millionen Zuschauer, aber so wenige wie seit über zehn Jahren nicht: Den Sonntagskrimi „Tatort: Propheteus“ mit dem Münster-Team Kommissar Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Boerne (Jan Josef Liefers) haben im Schnitt 11,03 Millionen gesehen. Das entsprach ab 20.30 Uhr einem Marktanteil von 34,5 Prozent. Die vorangegangene Episode der WDR-Krimis aus Münster sieben Wochen zuvor (16. Januar) sahen im Ersten mehr als 14 Millionen, der Marktanteil lag damals sogar über 40 Prozent.
Den viertelstündigen ARD-„Brennpunkt“ („Krieg gegen die Ukraine“) vor dem „Tatort“ sahen am Sonntag im Ersten 11,07 Millionen (33,9 Prozent ab 20.15 Uhr). Interesse zog auch der Sonntagstalk „Anne Will“ ab 22 Uhr im Ersten auf sich: 5,27 Millionen (22,2 Prozent) sahen die Sendung mit dem Thema „Krieg gegen die Ukraine – wie weit wird Putin gehen?“, in der unter anderem Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, sprachen.
Münster-„Tatort“ verliert 3 Millionen Zuschauer
Zur Primetime punktete das ZDF mit dem Liebesfilm „Rosamunde Pilcher: Die Elster und der Kapitän“ (4,46 Millionen/13,8 Prozent), vor der Vox-Kochshow „Kitchen Impossible“ (1,45 Millionen/5,6 Prozent) sowie RTL und der Free-TV-Premiere von Danny Boyles Liebes- und Musikkomödie „Yesterday“ (1,25 Millionen/5,6 Prozent).
Dahinter lagen Sat.1 und das Drama „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ über erfolgreiche Afroamerikanerinnen bei der Nasa (1,08 Millionen/3,6 Prozent), der Actionfilm „Transformers: The Last Knight“ bei ProSieben (1,01 Millionen/3,6 Prozent), die Kabel-eins-Rankingshow „Deutschlands größte Geheimnisse“ (0,85 Millionen/2,7 Prozent) und ZDFneo mit dem Alpen-Thriller „Flucht durchs Höllental“ (0,73 Millionen/2,2 Prozent).
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- Tatort_Muenster: © WDR/Martin Menke