Der wichtigste US-Fernsehpreis zeichnete das aufwändige Fantasy-Epos als „Beste Dramaserie“ aus. Trotz dessen anhaltenden Erfolges, war jedoch eine weitaus weniger bekannte Produktion der größte Abräumer des Abends.
In der vergangenen Nacht wurden in Los Angeles die alljährlichen Emmys verliehen – die Trophäe gilt unangefochten als der größte Fernsehpreis der US-Medienlandschaft.
Und alle Jahre wieder tritt dort auch die HBO-Erfolgsserie „Game of Thrones“ auf den Plan. Die mittlerweile sieben Staffeln umfassende Geschichte um Familienfehden, Drachen und nicht zuletzt den Kampf um den eisernen Thron des fiktiven Königreichs Westeros überzeugt seit Jahren vor allen mit seinen großartigen Darstellern: Peter Dinklage, der den Adelssohn Tyrion Lannister verkörpert, konnte ein weiteres mal die Auszeichnung als „Bester Nebendarsteller“ einstreichen.Ein Brite macht es in Amerika: John Oliver ausgezeichnet
Im Comedy-Bereich konnte bei die Amazon-Prime „The Marvelous Mrs. Maisel“ von „Gilmore Girls“-Schöpferin Amy Sherman-Palladino die wichtigsten Preise gewinnen. Sowohl als beste Comedy-Serie ausgezeichnet, konnten auch Rachel Brosnahan den Preis für die beste weibliche Hauptrolle und Sherman-Palladino den Preis für die beste Regie im Comedy-Bereich abräumen. Damit darf die Serie getrost als strahlender Sieger der Emmys 2018 bezeichnet werden.
Als bestes Late Night-Format wurde „Last Week Tonight“ mit John Oliver ausgezeichnet – der britischste unter den TV-Moderatoren in den Vereinigten Staaten war nicht nur bei seinen beißend-satirischen Angriffe auf Donald Trump zu Hochform aufgelaufen. Auch sonst bemüht sich das Format mit dem kauzig wirkenden Engländer um schonungslose Enthüllung und konnte sich so zu Recht gegen die oft stark auf Schenkelklopfer geeichten Late-Night-Talker des US-Fernsehens durchsetzen.Streaming-Dienste mit US-Fernsehen auf Augenhöhe
Die diesjährigen Emmys verblüfften darüber hinaus mit einem statistischen Novum: Erstmalig konnten Formate von Online-Streaming-Diensten ebenso viele Trophäen gewinnen wie Sendungen aus dem US-Kabelfernsehen. Damit zeichnet sich der ohnehin unaufhaltsame Trend des On-Demand-Konsums auch bei den Fernsehpreisen eindrucksvoll ab. Netflix konnte mit 23 Preisen ebenso viele Auszeichnungen einheimsen wie der Pay-TV-Sender HBO.
Die großen Verlierer des Abends waren „Die Einkreisung“ mit dem deutschen Hauptdarsteller Daniel Brühl, sowie „The Handmaid’s Tale“. Während Brühls Serie leer ausging, holte das das dystopische Thriller-Drama, das hierzulande bei Entertain TV läuft, zwar immerhin drei Auszeichnungen, hatte sich aber bei 20 Nominierungen sicher mehr erhofft.Die Gewinner der Prime-Time-Emmys im Überblick
Die Emmys werden alljährlich in 122 Kategorien verliehen – die wichtigsten, sogenannten „Prime-Time-Emmys“ hier im Überblick:
Beste Dramaserie – „Game of Thrones“
Beste Comedyserie – „The Marvelous Mrs. Maisel“
Beste Miniserie – „The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story“
Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie – Claire Foy für „The Crown“
Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie – Matthew Rhys für „The Americans“
Beste Regie in einer Dramaserie – Stephen Daldry für „The Crown“
Beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie –
Rachel Brosnahan für „The Marvelous Mrs. Maisel“
Bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie – Bill Hader für „Barry“
Beste Regie in einer Comedyserie –
Amy Sherman-Palladino für „The Marvelous Mrs. Maisel“
Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie – Regina King für „Seven Seconds“
Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie –
Darren Criss für „The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story“
Beste Talkshow – „Last Week Tonight with John Oliver“
Beste Sketchshow – „Saturday Night Live“
Beste Castingshow – „RuPaul’s Drag Race“[rs]
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