Heute im TV: Mission Mond – Europas großer Schritt ins All

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Erde, Mond, Weltall; © sdecoret - stock.adobe.com

Mit der Artemis-Mission der NASA soll demnächst erstmals auch ein europäischer Astronaut einen Fuß auf den Mond setzen. Es wäre ein gigantischer Sprung für die europäische Raumfahrt.

Sechs Astronauten der ESA bewerben sich um die Plätze zum Mond. ZDF-Autorin Susanne Freitag-Carteron hat einige von ihnen bei den Vorbereitungen für eine mögliche Mission begleitet. Für Europa geht es dabei auch darum, den technologischen Anschluss nicht zu verlieren.

Wie schnell eine Mond-Mission scheitern kann musste erst am Dienstagabend das japanische Unternehmen ispace feststellen. Zunächst konnte man nicht das Gelingen der geplanten ersten privaten Mondlandung vermelden, bis zum jetzigen Zeitpunkt ist der Verbleib des von Landers Hakuto-R unklar. Der Kontakt war kurz vor dem errechneten Landezeitpunkt abgerissen. Die japanische Raumfahrtagentur Jaxa geht mittlerweile jedoch davon aus, „die Mission nicht abschließen zu können“. Dennoch zeigt das (gescheiterte) Unterfangen, dass andere Raumfahrtorganisationen zum Beispiel bei der Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen weiter sind.

Verbleib japanischer Mondsonde unklar

Der der deutsche Astronaut Matthias Maurer möchte trotz aller Widrigkeiten seinen Traum vom Erdtrabanten nicht aufgeben: „Der Mond steht bei mir ganz oben auf der Wunschliste“, sagt er. Beim neuen Mond-Trainingszentrum der ESA ist er Projektleiter.

Sein Kollege Alexander Gerst war im November 2022 in Cape Canaveral, kurz bevor die unbemannte Testmission „Artemis I“ Richtung Mond startete – mit jahrelanger Verzögerung, einer Kostenexplosion und nach mehreren Fehlversuchen. „Es muss ein wahnsinniges Gefühl sein, diese Rakete im Rücken zu spüren“, sagte er und gab zu, dass ihm diese Vorstellung „ein großes Grinsen ins Gesicht zaubert“. Maurer und Gerst sind zwei von sechs Astronauten der europäischen Weltraumorganisation ESA, die für bemannte Artemis-Missionen qualifiziert sind. Bis 2030 gibt es für Europäer maximal drei Plätze.

ZDF-Autorin Susanne Freitag-Carteron hat über Monate mehrere Esa-Astronauten bei ihren Vorbereitungen für künftige Mondmissionen begleitet und mit ehemaligen NASA-Mitarbeitern, Weltraumtouristen und Experten gesprochen. Ihre Reportage läuft heute Nacht, um 0.45, im Zweiten. Wer nicht so lange aufbleiben möchte, kann die Sendung jedoch auch bereits vorab bequem online schauen.

Gerst und Maurer Esa-Kandidaten für Flug zum Mond

Wer als Erster fliegen wird, entscheidet Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher. Er ist stolz, dass auf dem Raumschiff „Orion“ an der Spitze der mächtigen Rakete nicht nur das NASA-Logo steht, sondern auch das Esa-Logo. „Die NASA kann ohne Europa nicht mehr zum Mond fliegen“, sagt er. Europa ist Juniorpartner der NASA auf der Reise zum neuen alten Ziel, dem Mond. Das ist neu.

ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher und ESA-Astronaut Alexander Gerst
ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher und ESA-Astronaut Alexander Gerst vor einem Wandbild in Cape Canaveral. © ZDF/Susanne Freitag-Carteron

Das Servicemodul des Raumschiffs „Orion“ wurde in Bremen bei Airbus gebaut, es wird die Astronauten an Bord mit Wasser, Sauerstoff und Treibstoff versorgen. Für dieses Stück Hightech „Made in Europa“ gibt es die begehrten Astronautenplätze. Bei bemannten Flügen ist Europa derzeit immer Juniorpartner und auf Unternehmer wie Elon Musk und die NASA angewiesen. Europa hat keinen eigenen bemannten Zugang ins All. Längst haben die privaten Unternehmen wie „Space X“ Teile des Marktes erobert. Billig, wiederverwertbar, zuverlässig.

Mit dem Artemis-Programm wollen die USA dahin zurückkehren, wo sie vor 50 Jahren schon mal waren. Zum Mond.

Dieses Mal gibt es ein globales „Space Race“

China drängt mit Macht ins All und lässt sich dabei nicht in die Karten schauen. Indien baut an einer Raumstation. Außerdem hat der Ukrainekrieg die globalen Kräfteverhältnisse und die Zusammenarbeit im Weltraum verändert. Mehr denn je ist Europa auf die Kooperation mit den USA angewiesen.

Ging es bei der Mondlandung 1969 darum, während des Kalten Krieges Überlegenheit zu demonstrieren, geht es jetzt um Prestige, wirtschaftliche Macht und Kontrolle des Weltraums. Im erdnahen Orbit bestimmen schon jetzt Satellitenkonstellationen das Leben der Menschen.

Beim Run auf den Mond und später den Mars geht es um mehr als den Fußabdruck eines Europäers im Mondstaub – es geht um den entscheidenden Riesenschritt ins Weltall. Mit dem entscheidet sich auch, ob Europa in Zukunft technologisch und damit wirtschaftlich mit den Weltmächten mithalten kann.

Mit Material der dpa und des ZDF

Bei Interesse an dem Thema lesen Sie ebenfalls den DIGITAL FERNSEHEN-Artikel über die aktuelle „Galileo“ Live-Experiment-Woche „Mission to Moon“ auf ProSieben.

Bildquelle:

  • ErdeMond: © sdecoret - stock.adobe.com
7 Kommentare im Forum
  1. Es gibt Argumente die dafür und welche die dagegen sprechen. Die Diskussion wird erst dann zu Ende sein wenn jemand vor Ort war.
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