Ministergattin Stephanie zu Guttenberg ist über die Kritik an der RTL-2-Sendung „Tatort Internet“ entsetzt. Sie könne die Kritik an dem von ihr mitpräsentierten RTL-II-Format nicht nachvollziehen, sagte zu Guttenberg der „Bild“-Zeitung.
Zu Guttenberg sagte dem Boulevardblatt am Montag: „Die Sendung soll zeigen, wie leicht unsere Kinder im Internet zu Opfern von Sextätern werden können. Wie allgegenwärtig diese widerliche Anmache von Online-Tätern ist. Und wie skrupellos sie sich das Vertrauen von Kindern erschleichen, um sie zu Hause, im Wald oder im Hotel zu treffen.“
Die Frau des Bundesverteidigungsministers zeigte sich empört, wie sich Medienexperten, Juristen und Journalisten so offensichtlich auf die Seite von Tätern stellten, statt die Opfer zu schützen. Die Sendung hatte für einigen Wirbel gesorgt. Presserechtler werfen der Sendung „Rechtswidrigkeit“ vor und Medienwächter prüfen die Sendung, weil sich Zuschauer beschwert haben. Ein Mann, der in der Sendung als mutmaßlicher Täter gezeigt wurde, ist nach der Sendung von seinem Arbeitgeber entlassen worden und ist seither verschwunden.
Am heutigen Montag hatte RTL 2 die Veröffentlichung einer DVD bekannt gegeben, die „Initiative zum Schutz vor sexuellen Missbrauch von Kindern“ begleiten soll und aufklären und informieren soll (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [mw]
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