Ab heute ist die vierteilige Dokuserie „Millennial Punk“ über Punk als Subkultur in den Jahren nach der Jahrtausendwende in der ARD Mediathek verfügbar. Einige bekannte Szenegrößen kommen vor der Kamera zu Wort.
„Zur Jahrtausendwende“, so der begleitende Pressetext, sei eine neue Generation von Punks herangewachsen, die sich selbst als Teil der Popkultur begriffen hätten. Seit den Terroanschlägen des sogenannten „9/11“ habe diese sich stark politisiert und kämpfe bis heute „authentisch und aktiv unter anderem gegen Nazis, Sexismus und Queer-Feindlichkeit“. Die vierteilige Dokuserie „Millennial Punk” will dieses als vernachlässigt angekündigte Kapitel einer von einigen totgesagten Subkultur zeigen. Diese Subkultur habe mehr zu bieten, so die Ankündigung, als „Stachelfrisuren und Dosenbier“.
Während der vierteiligen Doku wirken auch insgesamt 69 mehr oder minder bekannte Szenemitglieder, wie z. B. WIZO, Die Toten Hosen, Broilers oder aktuellere Acts wie Akne Kid Joe und die Antilopen Gang, in unterschiedlicher Form mit. So will man nach eigenen Angaben das Porträt einer subversiven Jugendbewegung zeichnen, die keine Angst vor Veränderungen habe. Alle vier Folgen der Dokuserie von jeweils 45 Minuten sind ab heute, dem 28. Mai 2024, in der ARD Mediathek verfügbar. Das Ergebnis solle nach dem Pressetext des SWR eine Zeitreise durch die letzten zweieinhalb Jahrzehnte deutscher Punkrock-Geschichte werden.
„Millennial Punk“ ab sofort in der ARD Mediathek
Die vier Folgen der Doku-Serie orientieren sich jeweils an spezifischen Themengebieten beziehungsweise Aspekten der betrachteten Punk-Bewegung. So kommen in Folge 1 aktuelle Acts zu Wort, die über ihre musikalische Begegnung mit Bands der frühen 2000er berichten. Diese Bands, beziehungsweise ihre Mitglieder, sprechen über die damalige Zeit und auch darüber, wie sie zum Kosmos Popmusik – inklusive Auftritte bei VIVA, MTV und in Talkshows – dazu gehörten. Der Zeitgeist der Nullerjahre solle laut Angaben des begleitenden Pressetextes beschworen werden. In Folge zwei wiederum geht es um das politische Engagement innerhalb von Punk, sei es Antirassismus, Kampf gegen Rechts in Mecklenburg-Vorpommern, Seenotrettung auf dem Mittelmeer oder auch Einsatz für den Tierschutz.
Folge drei beschäftigt sich mit den Auswirkungen, die die Digitalisierung auf den Zeitgeist bzw. die „Millennial Punks“ hatte. Die damalige Technologie, wie etwa die sozialen Medien, eröffneten Gleichgesinnten und Bands neue Möglichkeiten. So habe die Printkrise auch Punk-Magazine betroffen und dort die Arbeit der Szeneblätter verändert. Die Möglichkeit, Musik kostenlos downzuloaden, habe positive Auswirkungen für einige der Bands gehabt. Auch die Schattenseiten der moderneren Digitalisierung – inklusive „Social Media“ und Hass im Netz sollen dabei besprochen werden. Im letzten Teil der Reihe dann sollen die aktuellen Veränderungen von Punk in den Blick genommen werden. Diese werden laut Informationstext zur Serie zum Beispiel dort verortet, wo Hip-Hop und Punk inzwischen auch zusammen statt fänden. Auch nach innen sei die Szene inzwischen kritischer, beleuchte auch Missstände, zum Beispiel in Bezug auf Sexismus, Diskriminierung und Queer-Feindlichkeit, „in den eigenen Reihen“.