Die Direktoren der Landesmedienanstalten begrüßen die Diskussion, die die bisher ausgestrahlten Folgen des RTL-2-Formats „Tatort Internet“ über die Gefahren in Chats ausgelöst hat. Die Sendung erzeuge schließlich Aufmerksamkeit, hieß es.
„Tatort Internet kann trotz mancher Zweifel an der Gestaltung der Sendung dazu beitragen, dass Eltern, die sich bislang nicht mit der Problematik beschäftigt haben, jetzt möglicherweise sensibilisiert sind und sich mehr dafür interessieren, mit wem ihre Kinder im Netz chatten“, erklärte Thomas Langheinrich, Vorsitzender der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) am Donnerstag.
Zudem scheinen die Medienhüter laut Mitteilung der ZAK den nicht gerade für Hochkultur bekannten Privatsender als genau richtiges Umfeld für das Thema zu schätzen: „RTL 2 richtet sich überdies auch an Zuschauer, die über die traditionellen Informationswege schwer zu erreichen sind. Das Thema verdient Aufmerksamkeit in allen Bevölkerungsgruppen“, so Langheinrich weiter.
Dennoch werde sich nach der Vorprüfung durch die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR) eine Prüfgruppe der ZAK mit „Tatort Internet“ beschäftigen, kündigten die Medienhüter an. Man werde vor allem der Frage nachgehen, ob in den jeweiligen Beiträgen die mutmaßlichen Täter durch Äußerungen über ihre Lebenssituation für Außenstehende erkennbar waren und so Persönlichkeitsrechte verletzt und journalistische Standards missachtet wurden. In der Sendung will RTL 2 mit Hilfe von Lockvögeln, die in die Rolle minderjähriger Chatter schlüpfen, möglichen Triebtätern im Netz auf die Schliche kommen. Auch die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) wird sich in ihrer Sitzung Mitte November mit „Tatort Internet“ beschäftigen. [cg]
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