Waren die TV-Sender früher allein auf dem Bildschirm, müssen sie ihn nun dank internetfähiger Fernseher mit den Googles und Yahoos dieser Welt teilen. Das schmeckt den Sendern überhaupt nicht, doch sie haben keine andere Wahl.
Insbesondere die privaten Programmanbieter sehen diese Entwicklung mit Argwohn. Sie befürchten Überblendungen und Skalierungen ihrer TV-Bilder. TV-Applikationen, die sich über das Fernsehbild legen, sind aus ihrer Sicht Trittbrettfahrer, die die Reichweite der Sender ausnutzen. „Die TV-Anbieter möchten natürlich, dass ihnen die Hoheit auf dem Bildschirm wie in der Vergangenheit weiterhin zusteht, aber das wird in Zukunft durch das hybride Fernsehen nicht mehr der Fall sein“, meint Prof. Dr. Bernd Holznagel, Direktor des Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.
Nach Holznagels Meinung müssen sich die Sender nicht nur den Bildschirm, sondern auch die damit verbundene Macht, den Zuschauer zu erreichen, mit den neuen Konkurrenten teilen. Hinzu kommt, dass sich diese Macht immer mehr in Richtung Endgeräte verlagert. „Den Trend, dass Endgeräte vorstrukturieren, welche Inhalte oder Dienste über sie angeboten werden, beobachten wir schon seit einigen Jahren“, sagt Holznagel. Im Interview mit DIGITAL INSIDER erklärt der Medienexperte, ob und wenn ja welche Möglichkeiten die TV-Sender haben, um sich gegen das Vordringen der Internetunternehmen auf den Fernseher zu verteidigen. Den Brancheninformationsdienst DIGITAL INSIDER können Sie unter folgendem Link abonnieren. [mh]
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