
Manchmal dauert es etwas länger, bis eine unzensierte Fassung auf den Markt kommt. Das ist auch beim DEFA-Spielfilm „Thomas Müntzer“ der Fall, der 1956 uraufgeführt wurde.
Bereits im Jahr 1956 wurde die unzensierte Fassung des DEFA-Spielfilms „Thomas Müntzer“ im Fernsehen uraufgeführt. Ab 1966 wurde sie nicht mehr gezeigt. Jetzt holt das MDR-Fernsehen die unzensierte Fassung zurück aus den Archiven und zeigt sie am 10. Juli um 22.05 Uhr.
Der Monumentalfilm war eine der aufwändigsten und teuersten DEFA-Produktionen. Das MDR-Kulturmagazin „artour“ widmet sich „Thomas Müntzer“ bereits am heutigen Donnerstag ab 22.05 Uhr ausführlich. Dieser fiel der Zensur in der DDR zum Opfer, als er 1974 zum 450. Jahrestag des Bauernkrieges erneut gespielt werden sollte.
Dieses Mal jedoch ohne Bezüge zu einem gesamtdeutschen Land mit schwarz-rot-goldenen Fahnen sowie ideologisch unpassenden Textstellen. Erst in der geschnittenen Version durfte der Film wieder in den DDR-Kinos gezeigt werden.
„Thomas Müntzer“ handelt von der gleichnamigen Titelfigur, gespielt von Wolfgang Stumpf“, der von den Thesen Luthers begeistert ist. Er kommt zu Ruhm, als er seine Pfarrstelle in Allstedt antritt und einen Bauern verteidigt. Wenig später hält er bereits eine Predigt vor einer begeisterten Menschenmasse. Von seinen Worten beflügelt, beginnen die Bauern, Heiligenbilder und Kirchen niederzubrennen und die Soldaten des Mansfelder Grafen anzugreifen. Der Bauernkrieg beginnt. [nis]
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