
Wirklich krank oder nur blau gemacht? Die aktuelle Debatte um Lohnfortzahlungen am ersten Krankentag ist Ausgangspunkt des MDR-Talks „Fakt ist!“ heute Abend.
„Deutschland ist Weltmeister bei den Krankmeldungen!“, warnt Allianz-Chef Oliver Bäte und rechnet vor: Während der EU-Schnitt bei acht Krankheitstagen liege, meldeten sich deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an 20 Tagen pro Jahr arbeitsunfähig.
Ein Rekord mit Folgen: 77 Milliarden Euro mussten Unternehmer im vergangenen Jahr für ihre erkrankten Mitarbeitenden bezahlen, so das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft. Damit hätten sich die Kosten in den zurückliegenden 14 Jahren verdoppelt. Die Lösung für den Allianz-Chef: Am ersten Krankheitstag wird kein Lohn mehr gezahlt.
„Unverschämt!“, entgegnen die Gewerkschaften. Krank ist krank! Wer sich dennoch zur Arbeit schleppe, könne Kollegen anstecken – mit hohen Folgekosten. Andere warnen vor einer Kultur des Misstrauens.
„Fakt ist!“ beim MDR heute zum Thema (falscher) Krankmeldungen

Was ist dran an den Argumenten? Verführt die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibungen zum Blaumachen? Oder sind die Deutschen wirklich kränklicher als früher?
Darüber diskutieren Friederike Schicht und Andreas F. Rook am 15. Januar, 20.15 Uhr, bei „Fakt ist!“ im MDR Fernsehen mit Bürgerinnen und Bürgern und mit den folgenden Gästen:
- Kristian Kirpal, Unternehmer aus Wermsdorf und Präsident IHK Leipzig
- Florian Schmidt, Journalist und Leiter Hauptstadtstudio bei t-online
- Daniela Kolbe, DGB-Vize Sachsen
- Julia Gruhlich, Arbeitssoziologin aus Göttingen
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