Nächstes Jahr wird das Gewandhaus-Orchester 275 Jahre alt. Im Jubiläumsjahr wird der 38-jährige Lette Andris Nelsons seinen Posten als Kapellmeister antreten. Der MDR stimmt schon einmal aufs Festjahr ein.
An diesem Dienstagabend berichtet der MDR über das Leipziger Konzerthaus und stellt auch die Familie Suske vor, die eng mit dem Orchester verbunden ist. Die neue Ausgabe der Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ startet um 20.45 Uhr.
Das Orchester hat schon lange internationale Reputation, bereits in den Fünfzigerjahren wurde in Paris, London und Rom gespielt, 1961 wurde das erste Konzert in den USA gegeben.
„Wir waren so privilegiert, man hat sich fast geschämt“, sagt Professor Karl Suske. Als erster Konzertmeister war er 50 Jahre lang eine der wichtigsten Figuren des Orchesters. Und diese Verbindung gilt für die ganze Familie: Sohn Conrad ist Violinist und stellvertretender erster Konzertmeister, Tochter Cornelia ist Solo-Harfenistin und selbst die jüngste Tochter Annegret arbeitet im Konzertbüro. Seine Frau Sibylle war Sopranistin.
Doch gab es auch ein dunkles Kapitel des Orchesters. Unter den 185 Musikern waren nur fünf SED-Parteimitglieder und so wurden 1968 sicherheitshalber mehrere IMs der Stasi installiert, besonders in Hinsicht auf die Zuverlässigkeit als Reisekader.
1970 wurde Kurt Masur zum Gewandhaus-Kapellmeister berufen. Der Dirigent konnte die DDR-Regierung davon überzeugen, ein reines Konzerthaus für sich und sein Orchester zu bauen. Viele andere Neubauten in der DDR wurden damals als Multifunktionsbauten konzipiert, wie zum Beispiel der Berliner Palast der Republik. Am 8. Oktober 1981 wurde das Gewandhaus am Augustusplatz dann feierlich eröffnet. Seit der Gründung des Gewandhaus-Orchesters im März 1743 ist es die dritte Spielstätte für den weltberühmten Leipziger Klangkörper. [jk]
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