AMIGA war das Plattenlabel der DDR und Grundlage für den Ostrock. Zum 70. Geburtstag des Labels sendet der MDR am Montag eine zweistündige Doku mit Geschichten, Anekdoten und Interviews rund um AMIGA und die Pop-Musikgeschichte der DDR.
Nein, es geht bei AMIGA nicht um den bekannten Computer aus den 1980ern. Hinter den fünf Großbuchstaben verbirgt sich das einzige Plattenlabel der DDR für zeitgenössische Musik. Es brachte Rock- und Popmusik genauso heraus wie Jazz, Schlager oder volkstümliche Musik. In seiner 47jährigen Geschichte wurden mehr als 2000 Alben und 5000 Singles von AMIGA veröffentlicht.
Zu den bekanntesten AMIGA-Stars gehörten natürlich die Klassiker des Ostrocks „Silly“, „Karat“ und die „Puhdys“. Ihre Alben verkauften sich sogar erfolgreich in Westdeutschland. Der größte Erfolg war dabei Karats „Der blaue Planet“. In der damaligen BRD wurden knapp 480.000 Platten davon abgesetzt. Aber auch zahlreiche Lizenzware aus dem westlichen Ausland veröffentlichte das Label in der DDR. Diese Platten waren in aller Regel Bückware.
Die bewegte Geschichte des Labels, Anekdoten rund um Zensur, Lizenzvergabe und natürlich viel Musik werden in der zweistündigen Doku präsentiert, die der MDR am Montag um 20.15 sendet. Unter anderen kommen zu Wort: Uwe Hassbecker und Rüdiger „Ritchie“ Barton (Silly), Ralf Schmidt (Falkenberg), Dirk Zöllner, Jürgen Ehle (Pankow), Jürgen Drews, Angelika Mann, Petra Zieger, Günther Fischer, Frank Schöbel, Dieter „Maschine“ Birr und Dieter „Quaster“ Hertrampf (Puhdys), Jürgen Karney, Helmar Federowski, Christian „Flake“ Lorenz (Feeling B, heute Rammstein), Julia Axen, Andreas Holm, Peter Schimmelpfennig (ehemaliger Musikpromoter in der BRD) und Jörg Stempel, AMIGAS letzter Chef. [tk]
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