Mark Keller: Mit zwei linken Händen zur Schauspielerei

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Er war schon Autobahncop, Bergarzt, Sunnyboy, Sänger, Autor und ist gelernter Kfz-Mechaniker: Mark Keller ist ein echtes Multitalent. Am kommenden Dienstag wird der Schauspieler 50.

Mark Keller hat als Autobahnpolizist zur Waffe gegriffen und Verbrecher gejagt. Als Mediziner im Krankenhaus assistiert er dem „Bergdoktor“. Und singt in ihrer Show ein Duett mit Helene Fischer. Keller hat der RTL-Action-Serie „Alarm für Cobra 11“ das Gesicht gegeben, im ZDF sieht ihn ein Millionenpublikum seit 2008 als Doktor Alexander Kahnweiler in „Der Bergdoktor“. Am kommenden Dienstag (5.5.) wird Keller 50 Jahre alt.

„Mir war als Kind schon klar, dass ich Schauspieler werden möchte. Dass es geklappt hat, macht mich glücklich.“ Mark Keller sitzt an der Seepromenade in Überlingen. Die 22 000 Einwohner zählende Touristenstadt am Bodensee, in er geboren wurde und aufgewachsen ist, ist bis heute seine Heimat. Er hat sie nie verlassen, obwohl es beruflich von Vorteil gewesen wäre. „Ich liebe den See und die Menschen hier. Ich wollte nie weg“, sagt er. Mit seiner Frau Tülin und den gemeinsamen Söhnen Aaron (19) und Joshua (22) lebt er hier.Auf dem Boden geblieben

Es dauert nicht lange, bis Fans kommen, um Fotos und Autogramme bitten. Keller gilt als Frauenschwarm. Er ist nahbar, unkompliziert, freundlich, macht aus sich keine Show. Bekannt wurde er 1989, als er in der „Rudi-Carrell-Show“ den US-Sänger Dean Martin imitierte. Es folgte, von 1990 bis 1995, seine erste große Rolle – als Sunnyboy in der ARD-Serie „Sterne des Südens“. Er spielte im „Tatort“, in TV-Serien und Kinofilmen, unter anderem mit Til Schweiger.

Seine zweite Hauptrolle: Kommissar André Fux in der rasanten und Adrenalin geladenen RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“. Dreieinhalb Jahre mimte er den Autobahnpolizisten. 2008, als die Heimatserie „Der Bergdoktor“ im ZDF startete, stieg Keller dort ein. Seither spielt er – mit Augenzwinkern – einen meist überforderten Mediziner. „Ich habe das große Glück, dass ich nie auf eine Rolle oder ein bestimmtes Image festgelegt wurde“, sagt er. Das mache ihn vielseitig.Mit der Nebenrolle zum Erfolg

„Der Bergdoktor“ hat Keller neue Popularität gebracht. „Er ist nicht nur ein wunderbarer Kollege, sondern auch ein echter Freund“, sagt Hauptdarsteller Hans Sigl (45) über seinen Schauspielpartner. „Ihm gelingt, trotz der schweren Themen, die wir behandeln, Leichtigkeit und Selbstironie in die Serie zu bringen.“ Das komme gut an.
 
Es ist zwar eine Nebenrolle, doch Keller ist mit ihr in einer der beliebtesten Fernsehserien Deutschlands. Die acht Folgen, die Anfang des Jahres jeweils Donnerstagabend auf den Bildschirm kamen, sahen im Schnitt sieben Millionen Menschen, sagt ZDF-Sprecherin Lisa Miller. Das sind mehr Zuschauer als bei den meisten Samstagabend-Shows. Der stolze Marktanteil: 20,2 Prozent.
 
77 Folgen wurden bereits ausgestrahlt. Für die neunte Staffel und damit sieben neuen Episoden beginnen Mitte Juni die Dreharbeiten. Sie werden voraussichtlich von Januar nächsten Jahres an auf Sendung gehen. Zuvor, im Dezember, wird ein Weihnachtsspecial ausgestrahlt. Gedreht wird, wie immer, in Ellmau am Wilden Kaiser in Österreich.Motoren und Musik

Mit seinem ursprünglichen Beruf hat das wenig zu tun. Weil der Vater es wollte, machte Keller Anfang der 1980er Jahre eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. „Mein Vater hat darauf bestanden, dass ich einen anständigen und soliden Beruf lerne. Doch ich habe zwei linke Hände.“ Dennoch machte er den Abschluss – und konzentriert sich seither auf die Schauspielerei. Weil das Autofahren sein Hobby ist, moderiert er zudem bei n-tv seit zwei Jahren das Magazin „PS Tatort Autobahn“.
 
„Meine zweite große Leidenschaft ist die Musik.“ Keller komponiert und singt. Sein jüngster Erfolg: In der Weihnachts-Show von Helene Fischer stand er neben ihr für ein Duett auf der Bühne. „Songs der 1950er, 60er und 70er Jahre liebe ich“, sagt er. Als Sänger will er häufiger auf der Bühne stehen, arbeitet an neuen Songs. Und er hat ein Märchen geschrieben, das er verfilmen möchte. Als TV-Doktor arbeitet er weiter. „Es ist schön, dass ich dabei sein darf“, sagt er: „Die Dreharbeiten in dieser einzigartigen Umgebung, mit guten Geschichten und dem tollen Team machen großen Spaß.“[Jürgen Ruf/bf]

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