Jörg Pilawa galt einmal als der große Showmaster der ARD. Dann wechselte er 2010 zum ZDF. Doch dort startete er nicht sofort voll durch, sondern hielt sich eher zurück. Damit soll jetzt Schluss sein. An diesem Mittwoch präsentiert der vierfache Vater eine Märchenshow.
Jörg Pilawa gibt Gas. Im zweiten Jahr seiner ZDF-Zugehörigkeit verspricht der 46-Jährige ein bisschen mehr Beteiligung im Unterricht, wie es im Schuldeutsch heißen würde. „Ich muss mir den Schuh anziehen, dass ich beim ZDF noch nicht ganz angekommen bin“, sagte der TV-Moderator, der bis Anfang 2010 bei der ARD beheimatet war, in einem Interview. „Ich habe mir zu wenige Gedanken gemacht, ich habe nicht ausreichend formuliert, was ich machen wollte, ich habe gedacht, es würde irgendwie schon laufen. Doch damit ist jetzt Schluss.“
Pilawa hat jetzt seine Hausaufgaben gemacht und dem Sender ein paar neue Showmodelle näher gebracht. Als Kernstück gehört neben seiner Ratesendung „Rette die Million!“, die im nächsten Jahr auch weiterlaufen soll, eine weitere Quizsendung (Arbeitstitel: „Das ZDF Quiz“), die Pilawa auch mit seiner Produktionsfirma Herr P. entwickelt hat. Doch dafür braucht er einen regelmäßigen Sendeplatz. Der scheint mit dem bisherigen Mittwoch aber fraglich zu werden, weil im das ZDF zweiten Halbjahr 2012 die Champions-League-Spiele zeigen wird.
Doch zunächst präsentiert Pilawa Einzelshows: Ein Jahresend-Quiz, eine Weihnachtssendung und an diesem Mittwoch (20.15 Uhr) „Deutschlands fantastische Märchenshow“. Im Mittelpunkt der Sendung steht ein Ranking der 20 populärsten Märchen, die das ZDF ermittelte. Nicht nur Klassiker von Grimm oder Andersen gehören dazu, auch moderne Fantasyromane wie „Harry Potter“ oder „Das Dschungelbuch“. In der Show werden in Fragespielen rund um Märchen Kinder gegen Prominente antreten. Das gewonnene Geld leiten die Kinder für neue Vorhaben an ihre Schulen weiter, die Prominenten stiften es ihren Ex-Schulen.
Märchen sind für Pilawa, der selbst vierfacher Vater ist, schon etwas Wundersames. «Man nehme sich eine der bekanntesten Geschichten wie ‚Hänsel und Gretel'“, sagt der Hamburger. „Darin nimmt sich der Vater eine neue Frau, sie haben kein Geld und schicken die Kinder weg. Eigentlich ein Fall für ‚Die Super Nanny‘ und Peter Zwegats ‚Raus aus den Schulden‘ – doch bei aller Brutalität: Zum Schluss gibt es ein Happy End, deswegen mögen die Kinder dieses Märchen.“ Er selbst liest zu Hause am liebsten „Rotkäppchen“ (weil es am kürzesten ist), muss aber am häufigsten „Aschenputtel“ vortragen.
Und dann wäre da noch der Dauerbrenner „Wetten, dass..?“: „Ich lese immer wieder, ich hätte mir vertraglich zusichern lassen, gefragt zu werden, wenn die Neubesetzung der Show ansteht“, sagte Pilawa einige Tage vor Hape Kerkelings Ankündigung, Gottschalk nicht beerben zu wollen. „Das ist nicht richtig. ‚Wetten, dass..?‘ ist kein Thema.“[dpa]
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