„Lukas“: Kultserie mit Dirk Bach ab heute zurück im TV

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Dirk Bach in der Kultserie "Lukas"
© ZDF/Christel Becker-Rau

Manch einer hat sie vielleicht schon vergessen, aber es gab da einmal eine Comedy-Serie im Zweiten, die konnte mehr als nur „Wegwerf-Witze“ erzählen. ZDFneo bringt die Kultserie „Lukas“ mit dem viel zu früh verstorbenen Dirk Bach in der Hauptrolle ab heute zurück ins Fernsehen.

Dirk Bach spielte in der Serie den alleinerziehenden Vater Lukas und in dieser Rolle wiederum die fiktive Fledermaus Flora in einer Kinderserie. Zusammen mit seiner Tochter Lisa (in Staffel 1 bis 3 gespielt von Maria de Bragança, später von Charlotte Bohning) und seinem Vater Ludwig (Hansjoachim Krietsch) lebt er in einer Wohnung in Köln-Nippes. Seine beste Freundin Coco (Katja Bellinghausen) ist quasi Stammgast im Hause Lenz, so der Nachname des Drei-Generationen-Trios.

Drei Generationen, aber keiner hat ’ne Ahnung

Im Gegensatz zu den allermeisten deutschen Comedy-Formaten wurde hier vor echtem Publikum gespielt, was der Serie bei allem gestelzten Neunzigerjahre-Humor und hier und da eingestreuten Plattitüden einen hohen Grad an Authentizität verlieh. Die Zuschauer lachten trotzdem herzhaft, wenn Dirk Bach mal wieder die Hüllen fallen ließ. Sie saßen ja auch – ob nun im Studio oder an den Bildschirmen – gleichfalls in den Neunzigern fest. Und da wurde nun mal noch anders gelacht und gescherzt als heute.

Bei aller Kritik ob der Witze, auf anderen Feldern wiederum, die heutzutage hochaktuell sind, war „Lukas“ ein absoluter Vorreiter. Seine lesbische Freundin Coco gendert anno 1996 schon wie ihr die Schnauze gewachsen ist und nirgends im Fernsehen, gab es so viele queere Charaktere zu sehen. LGBTQ-Themen überlagerten jedoch nicht das Konzept der Serie, sie wurden für ihre Zeit erstaunlich selbstverständlich in die Geschichten eingeflochten, die sich in erster Linie stets vielmehr um das verrückte Familienleben samt bester Freundin drehten und gerade hier zu glänzen wussten. An dieser Stelle ist auch noch einmal hervorzuheben, welch große Rolle dabei vor allem die Darbietungen von Maria de Bragança als punkig-altkluger Korrektiv zu den vogelwilden „Erwachsenen“ spielten.

Dirk Bach mehrfach für seine Rolle als „Lukas“ ausgezeichnet

Bach erhielt übrigens für seine Rolle als Lukas die Goldene Kamera 2001, den Deutschen Comedypreis 1999 und direkt im ersten Jahr der Serie den WDR-Telestar 1996. Mit Krietsch und auch Bellinghausen, die beide ihre Rollen in der Serie wahrlich unnachahmlich verkörperten, arbeitete er auch noch einmal im Rahmen der Serie „Der kleine Mönch“ zusammen. Ab heute Nacht sind sie nun aber wieder alle drei in „Lukas“ auf ZDFneo zu sehen. Der Sender versteckt die Ausstrahlung, die chronologisch bei Folge 1 aus dem Jahr 1996 beginnt, jedoch im tiefsten Nachtprogramm, um 2.25 Uhr. Weiter geht es mit ebenfalls mehreren Episoden am kommenden Mittwoch, zu ähnlich unchristlicher Zeit.

Es wird dabei recht offensichtlich, dass die lineare Ausstrahlung wohl nur der Rechtfertigung des Hochladens in die Mediathek dienen soll, so wie es die Öffentlich-Rechtlichen hier nicht das erste Mal handhaben. Dort ist „Lukas“ aber dafür zeitlich flexibel seit gestern bis März 2023 verfügbar.

Nur der Vollständigkeit halber: Auch bei Youtube gibt es viele Folgen online, hier ist allerdings die Rechtslage unklar.

Bildquelle:

  • df-lukas-und-lisa: ZDF
  • df-lukas-und-coco: ZDF
  • df-lukas: ZDF
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