Die beiden Produzenten der beliebten Serie Lindenstraße haben nicht mit einem so plötzlichen Aus gerechnet. Nun gaben die Produzenten Hana und Hans W. Geißendörfer ein Interview.
Hans W. Geißendörfer hat die „Lindenstraße“ vor 34 Jahren erfunden und seine Tochter Hana produziert die Serie seit 2015.
Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagt Geißendörfer, dass er am Mittwochabend durch einen Anruf vom Fernsehdirektor des Westdeutschen Rundfunks Jörg Schönenborn über das Aus informiert wurde. Die Fernsehprogrammkonferenz hatte sich mehrheitlich gegen eine Fortsetzung der Serie über das Jahr 2020 hinaus ausgesprochen.
Dabei zeigte er sich sehr erstaunt über das plötzliche Aus, während seiner Tochter vor Allem die Art der Absage aufstieß. Sie hätte sich schon einen Brief gewünscht.
In einem späteren Brief wurde dem Produktionsteam mitgeteilt, dass nicht mehr alle Sender der ARD die Lindenstraße als Gemeinschaftsprojekt finanzieren wollen und es insgesamt zu wenige Zuschauer gibt.
Dieser Aussage widerspricht Hans W. Geißendörfer und verweist auf die wieder steigenden Quoten. Weiterhin beklagt er sich über zu wenig Werbung durch die ARD. Für ihn wurde die Serie in den letzten Jahren nicht gut behandelt, man verschob sie und schickte sie im vorigen Jahr erstmals in die Sommerpause.
Im Interview sagt der Geißendörfer, dass sie auch in der neuen Vertragsperiode zu denselben Kosten wie vorher produziert hätten und weißt damit das Argument der gestiegenen Produktionskosten zurück. Der Preis würde unter den durchschnittlichen Produktionskosten für den 18.50-Uhr-Sendeplatz der ARD von 8750 Euro liegen.
Die „Lindenstraße“ gibt 60 bis 80 Leuten Arbeit und der Produzent denkt, dass gerade die Schauspieler es schwer haben werden, einen neuen Job zu finden.
Ein Abschiedsszenario hat das Team noch nicht, würde es aber auch nicht verraten. Und auf die Frage, was die Zuschauer dann 2020 sonntags um 18.50 Uhr tun sollten, antwortet Hans W. Geißendörfer: „Abschalten.“
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