Der Comeback-Auftritt für TV-Moderatorin Monica Lierhaus dauerte nur wenige Sekunden: Erstmals hat sie als Botschafterin der ARD Fernsehlotterie die Gewinner im Fernsehen präsentiert.
Den größten Gewinn hat Lotterie-Glücksfee Monica Lierhaus bei ihrer Premiere wohl für sich selbst verbucht: Zwei Jahre, vier Monate und 16 Tage nach ihrem letzten Auftritt im TV-Studio ist sie nach einer schweren Erkrankung nun als Moderatorin auf den Bildschirm zurückgekehrt. Erstmals präsentierte die Botschafterin der ARD Fernsehlotterie die Wochengewinner. Die ehemalige „Sportschau“-Moderatorin, die nach einer Hirn-Operation und monatelangem Koma einfache Dinge neu erlernen musste, hatte seither ein großes Ziel: „Sehr hart arbeite ich daran, wieder einmal vor der Kamera stehen zu können.“ Diesen Wunsch hat sich die Hamburgerin, die am Mittwoch 41 Jahre alt wird, jetzt erfüllt.
18.48 Uhr am Sonntagabend ist es so weit: Lierhaus ist wieder vor der Kamera zu sehen. Die roten Haare trägt sie offen, dazu große Ohrringe. Ob sie sitzt oder steht, ist nicht zu erkennen. Das Sprechen fällt ihr noch immer schwer. „Ein herzliches Hallo, liebe Helfer und Gewinner – willkommen zur Wochenziehung der Fernsehlotterie“, begrüßt Lierhaus die Zuschauer. „Mit Ihrem Los leisten Sie wertvolle Hilfe.“ Es folgt ein Film über ein gefördertes Projekt, dann ist die Glücksfee wieder dran: „Danke schön an alle Mitspieler“, wendet sie sich an die Loskäufer, „ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen“. Danach die Gratulation und noch ein Dankeschön – das war’s auch schon. Ein Comeback in Sekundenschnelle. Eine Stunde später steht die noch kürzere Prämienziehung für das „Mega-Los“ an.
Während die aktuellen Gewinnzahlen ein Sprecher bekanntgab, wurden die Lierhaus-Auftritte bereits Anfang Mai aufgenommen. „Wir haben insgesamt zwölf Sendungen für sechs Wochen aufgezeichnet“, berichtete Lotterie-Sprecher Mario Czipull. „Mir macht es sehr viel Spaß, wieder vor der Kamera zu stehen“, wurde Lierhaus später zitiert. Zu ihrem derzeitigen Gesundheitszustand wollten sich indessen weder ihr Lebensgefährte Rolf Hellgardt noch die Lotterie äußern. Lierhaus war vor knapp zwei Wochen beim Treppensteigen in ihrer Wohnung gestürzt, hatte sich fünf Rippen gebrochen und wurde in eine Klinik gebracht.
„Ich weiß, wie wichtig Hilfe ist“ – unter diesem Slogan wirbt die Moderatorin auf Plakaten, Anzeigen und Informationsschreiben für die Soziallotterie. Im Januar 2009 war die TV-Journalistin nach einer Hirn-Operation ins Koma gefallen. Mit ihrem Auftritt bei der „Goldenen Kamera“ im Februar dieses Jahres kehrte sie – noch gezeichnet von der Erkrankung – ins Rampenlicht zurück. Weil sie dabei auch ihrem Partner einen Heiratsantrag machte, löste sie eine Debatte über den öffentlichkeitswirksamen Auftritt aus.
Der kurz darauf bekanntgewordene Lotterie-Vertrag, der ihr als Frank Elstners Nachfolgerin laut unbestätigten Medienberichten 450 000 Euro jährlich einbringen soll, löste Kritik aus: Honorar-Diskussionen und Los-Kündigungen überschatteten den „Platz an der Sonne“.
[Dorit Koch]
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