Obwohl ihm seit Beginn der Coronakrise nicht nur das TV-Publikum, sondern auch die Kritiker wohlgesonnen sind, ist ZDF-Mann Markus Lanz aktuell etwas unglücklich.
Grund sind die wechselnden Sendeplätzen seiner Talkshow. „Wir werden da manchmal unglaublich herumgeschoben“, sagte Lanz dem Branchenmagazin „journalist“ (Juni-Ausgabe).
„Es kann sein, dass wir an einem Dienstag um 22.45 Uhr anfangen und am Dienstag darauf um zehn vor zwölf. Diese sehr spezielle ZDF-Schnitzeljagd sorgt nicht nur bei der Redaktion gelegentlich für Frust, sondern auch bei denen, um die es geht: den Zuschauern. Wer eine Sendung kaputtprogrammieren will, nimmt ihr jede Verlässlichkeit.“
Aber Lanz hadert auch mit sich selbst. Auf die Frage von Interviewer Jan Freitag, ob von ihm selbst unterbrochene Antworten auf eigentlich gut und hart gestellte Fragen seiner Anspannung geschuldet sind, sagt er nur kurz: „Nein, das ist Inkompetenz.“ Weiter führt der ehemalige „Wetten, dass…?“-Moderator dazu aus, dass er sich mit seiner „Art zu reden, zu gestikulieren, zu sitzen, zu sein fürs Fernsehen eigentlich völlig ungeeignet“ empfindet. Trotz allem habe er aber noch immer Spaß an seiner Sendung.
Er fühle sich generell auch am späten Abend „gut aufgehoben“, betonte Lanz zugleich: „Ich habe mich – auch nicht vor, nach oder während ‚Wetten, dass..?‘ – je danach gesehnt, um Viertel nach acht die Showtreppe runterzulaufen.“
Es könne auch gut sein, dass es keine Rückkehr vom Studiopublikum geben könnte. „Keine Ahnung! Ich persönlich würde es lassen.“, sagte Lanz hierzu. Die Stille im Studio habe die Sendung intensiver gemacht, so der Moderator.
(dpa/bey)
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- lanz: obs/ZDF/Juliane Werner