Markus Lanz (43) hat als neuer Moderator des ZDF-Showklassikers „Wetten, dass..?“ ein gutes Stück Tradition fortgesetzt. Mit einer leicht überzogenen Show trat er zumindest in dieser Beziehung in Düsseldorf bestens in die Fußstapfen seines Vorgängers Thomas Gottschalk (62), der zeitgleich in der Show „Das Supertalent“ auf RTL zu sehen war.
Der Debütant wirkte bei der Premiere am Samstagabend zunächst durch die Menge des Materials und die Vielzahl der Gäste überlastet. Erst im Laufe der Sendung befreite wurde er lockerer und gewann zunehmend an Sicherheit.
Als dickes Problem erwies sich für Lanz die Vielzahl der Gäste: Gleich zu Beginn der Show, nachdem der mehr als zweiminütige Applaus beendet war, versammelten sich alle prominenten Paten – unter anderem NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, das Paar Sylvie und Rafael van der Vaart, Sänger Rolando Villazón, Schauspieler Wotan Wilke Möhring und Modeschöpfer Karl Lagerfeld – auf der neuen Couch. Für Lanz war viel zu tun, gelegentlich wurde er unruhig. Aber Lanz leistete auch körperlich viel: Zwischendurch stemmte er 30 Liegestütze mit einer Kiste Bier auf dem Rücken.
Doch Hektik hin, Hektik her. Mit der Zeit wurde aus „Wetten, dass..?“ wieder eine Spitzen-Show. Zwar misslang die erste Wette noch, als ein Kandidat auf einem Seil stehend per Fallrückzieher Fußbälle ins Tor befördern wollte, dann aber runterfiel.
Doch die anderen Wetten glückten meist: Ein Junge aus NRW kannte sich bestens im Berliner S-Bahnnetz aus, eine Hundefriseurin erkannte die Rassen ihrer Schützlinge am Haar, ein Mann konnte seiner Partnerin per Ohrenwackeln zumorsen. Wettkönig wurde schließlich der Slackline-Akrobat Cihan Calis, trotz seines Umfallers.
Ganz toll die Stadtwette: An die 500 Düsseldorfer waren dem Ruf gefolgt, sich an dem Spektakel zu beteiligen. Mit nackten Leibern (abgesehen vom Unterhöschen) sollten sie – rot und weiß bemalt – das Emblem des Fußball-Bundesligaclubs Fortuna Düsseldorf nachbilden. Das Gemälde gelang – Lanz verlor. Jetzt muss er im Fortuna-Trikot um den Kölner Dom laufen. [dpa]
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