Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) hat ihren jährlichen Medienkonzentrationsbericht vorgestellt. Insgesamt 135 private Fernsehangebote zählten die Landesmedienanstalten 2009 in Deutschland. An die Privaten mussten die Öffentlich-Rechtlichen Zuschaueranteile abgeben.
Die Anzahl der bundesweit veranstalteten privaten Fernsehprogramme in deutscher Sprache hat kontinuierlich zugenommen, so der am Dienstag veröffentlichte Medienkonzentrationsbericht der Landesmedienanstalten. In Deutschland waren zum 1. Juli 2009 demnach insgesamt 135 bundesweite private Fernsehprogramme auf Sendung, die über eine inländische Lizenz verfügten und überwiegend in deutscher Sprache ausgestrahlt wurden. Zusätzlich wurden 20 private fremdsprachige Programme auf der Grundlage deutscher Lizenzen bundesweit verbreitet, hieß es weiter.
„Der Markteintritt zahlreicher neuer Akteure hat jedoch zu keinenerheblichen Verschiebungen bei den Zuschaueranteilen der etabliertenSendergruppierungen geführt“, so die Medienhüter. Im Jahresdurchschnitt2009 erreichten die Programme der RTL Group einen Zuschaueranteil von25,2 Prozent, 2006 waren es noch 24,6 Prozent. DiePro-Sieben-Sat-1-Gruppe hatte im vergangenen Jahr einen Zuschaueranteilvon 22 Prozent und verbesserte sich im Vergleich zu 2006 um ein Prozent.Die öffentlich-rechtlichen Sender dagegen verloren gegenüber 2006: Damals kamensie noch auf einen Zuschaueranteil von 44,6 Prozent – 2009 waren esnoch 42,9 Prozent. Auf die restlichen Programme – darunter auch digitalePay-TV-Programme, Einkaufsfernsehen, privates Regionalfernsehen,fremdsprachige Programme und Offene Kanäle – entfiel im Jahresdurchschnitt 2009 ein Zuschaueranteil von 9,9 Prozent (2006: 9,8 Prozent).
Mit Blick auf die Dynamik und Komplexität der Märkte stelle sich dieFrage, ob und inwieweit die aktuellen Regelungen des bestehenden Medienkonzentrationsrechts noch geeignet und angemessen sind, den darausresultierenden Gefahren für die Meinungsvielfalt zu begegnen, so dieMedienhüter. Fernsehen bleibe auf absehbare Zeit das Leitmedium,gleichzeitig müsse der Blick jedoch auch über den Fernsehmarkt hinausauf weitere Medien, insbesondere das Internet, und ihre Meinungsrelevanzgerichtet werden, so die KEK. [cg]
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