Landesmedienanstalten fordern mehr Barrierefreiheit im TV

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Eine Studie der Landesmedienanstalten und der Aktion Mensch zeigt: Menschen mit Behinderungen sind noch immer von vielen Medien-Angeboten ausgeschlossen.

Menschen mit Behinderungen sind nach wie vor bei vielen Medien-Angeboten ausgeschlossen. Das zeigt eine gemeinsame Studie der deutschen Landesmedienanstalten und der Aktion Mensch. Wenn Freunde oder Kollegen über das Fernsehprogramm sprechen, können Menschen mit Behinderungen oft nicht mitreden.

Schon bei den Münchner Medientagen im Oktober wurden erste Ergebnisse der Studie diskutiert, jetzt liegt eine Langfassung vor. Die Studie zeigt erstmals bundesweit, wie Menschen mit Behinderungen Medien nutzen und welches Marktpotenzial in barrierefreien Angeboten steckt. Eine Anregung der Gehörlosensportlerin Heike Albrecht auf den Medientagen wurde von ProSieben sogar gleich angewendet.

Der Sender kündigte im Nachgang zu der Veranstaltung an, die kommende Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ erstmals vollständig ab Folge 1 zu untertiteln. Eine Entscheidung, die ganz im Sinne der Betroffenen liegt, wie die Studie zeigt. 92 Prozent aller Deutschen mit Behinderung nutzen vor allem das Fernsehen als Medium. Dabei stoßen sie aber noch immer auf viele Barrieren: 86 Prozent der Gehörlosen und rund die Hälfte der Blinden geben an, dass sie den Inhalten gelegentlich bis sehr oft nicht folgen können. Und 61 Prozent der Gehörlosen wünschen sich mehr Sendungen mit Untertiteln und Blinde mehr Audiodeskriptionen, die beschreiben, was gerade im Bild zu sehen ist.

Die beliebtesten TV-Formate sind der Studie zufolge Spielfilme. Aber auch Reportagen, Dokumentationen und Nachrichten gehören zu den Formaten mit den meisten Anhängern. Auf der Beliebtheitsskala der 14- bis 49-Jährigen folgen danach Serien und Unterhaltungs-, Game- und Quizshows. Die über 50-jährigen TV-Nutzer schauen auch Magazine, Unterhaltungs- und Polit-Talkshows sehr gern. Die jüngeren Zuschauer mit Beeinträchtigungen dagegen bevorzugen Formate aus dem Bereich Sitcom/Comedy, Reality-TV, Doku-Soaps oder Castingshows. [km]

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