Ermittlerwechsel beim Hamburger „Tatort“: Noch-Kommissar Kurtulus geht, Frauenschwarm Till Schweiger kommt und beide präsentierten am Mittwoch ihre derzeitigen Projekte der Presse: Schweiger seinen neuen Kinofilm, Kurtulus seinen letzten Fall.
Vor gut einem Jahr hatte der Hamburger „Tatort“-Kommissar Mehmet Kurtulus bekannt gegeben, dass er seinen Job als Ermittler an den Nagel hängen will, um sich anderen Projekten zu widmen. Am Mittwoch stellte der Schauspieler in Hamburg nun den letzten Fall von Kommissar Cenk Batu vor, der gleichzeitig die Tür für den Neuen, Til Schweiger („Keinohrhasen“), öffnet.
Der wiederum hatte am gleichen Tag zur Pressekonferenz nach Berlin geladen, um seinen neuen Film „Schutzengel“ vorzustellen. Scheinbar perfektes Timing für Schweiger, der ab September für den „Tatort“ vor der Kamera stehen soll. Die letzte Episode mit Kurtulus, „Die Ballade von Cenk und Valerie“, zeigt die ARD am 6. Mai um 20.15 Uhr.
„Schauspielerisch war das schon so etwas wie mein Fernsehabitur“, sagte Kurtulus über seine vierjährige Arbeit für die ARD-Krimireihe. Er gehe nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
In seiner letzten Folge gibt es für Batu eine große Liebesgeschichte samt großem Finale der Tod der Figur hatte bereits während der Dreharbeiten für Schlagzeilen gesorgt. „Ja, es geht schon eine gewisse Zeit zu Ende“, meinte Kurtulus und betonte: „Wir haben nur den Cenk Batu verabschiedet und werden uns sicherlich wiedersehen.“
Über seine eigenen Pläne wolle er nicht viel verraten, sagte Kurtulus, der in der Vergangenheit bereits erklärte hatte, nun seine internationale Filmkarriere vorantreiben zu wollen. Das könnten Projekte in den USA sein, wo seine Lebensgefährtin Désirée Nosbusch wohnt, aber auch europäisches Kino.
Zu seinem Nachfolger wollte sich Kurtulus keine Einschätzung erlauben. „Ich bin sehr gespannt, welches Konzept sie sich erarbeiten werden, womit sie uns überraschen werden, in welchem Kontext er stehen wird“, meinte der 39-Jährige. „Ich bin wirklich sehr gespannt und freue mich drauf.“ NDR-Fernsehfilmchef Christian Granderath betonte: „Wir haben das schon sehr bedauert, dass Mehmet hier aufhört.“
Im Fall Schweiger, dessen Verpflichtung für die Rolle auch Skepsis und Kritik ausgelöst hatte, werde mancher jedoch im nächsten Jahr noch überrascht sein. Man werde den Wagemut mit diesem Format nicht verlieren. „Es gilt insgesamt: no risk, no fun!“
Schweiger dreht derzeit noch weiter für „Schutzengel“, in dem er als ehemaliger KSK-Soldat eine Vollwaise und einzige Zeugin eines Verbrechens (gespielt von seiner Tochter Luna) beschützen muss. Für ihn, der mit einem „Tatort“-Fall jährlich vor der Kamera stehen will, geht es im September los.
Ob der Hamburger Ausgabe des Norddeutschen Rundfunks (NDR), die in den vergangenen Jahren gemessen an den Einschaltquoten innerhalb der „Tatort“-Reviere ein Schattendasein fristete, dann mehr Zuschauer vergönnt sind? Immerhin gelang es Schweiger in der Vergangenheit zumindest mit seinen Komödien, Millionen Zuschauer in die Kinos zu locken. [Dorit Koch/fm]
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