Innerhalb der ARD wird die Rolle von Monica Lierhaus als Moderatorin der Fernsehlotterie kritisch gesehen.
Die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) – ein Aufsichtsgremium der ARD – habe Anfang April „das Thema Lierhaus kritisch diskutiert“, sagte die Geschäftsführerin des Gremiums, Susanne Pfab, am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Es seien dabei „verschiedene Meinungen geäußert“ worden. „Aber es gab keine Empfehlung der GVK“, betonte Pfab.
Sie dementierte damit eine Meldung des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, wonach das ARD-Gremium empfohlen habe, die 41-jährige Lierhaus als Werbebotschafterin der Fernsehlotterie auszuwechseln. Statt Lierhaus solle man ein ebenso bekanntes Gesicht finden, das sich allerdings ohne Gage für diese Werbung zur Verfügung stelle, hieß es in dem Bericht.
Ein ARD-Sprecher sagte auf Anfrage, eine angebliche Empfehlung der Konferenz sei nicht bekannt. Auch der Sprecher der Fernsehlotterie Mario Czipull sagte: „Uns ist eine derartige Empfehlung nicht bekannt.“
Die GVK setzt sich zusammen aus den Vorsitzenden der Rundfunk- und Verwaltungsräte der neun Landesrundfunkanstalten sowie der Deutschen Welle. Das Gremium kann zwar Meinungen äußern, die Fernsehlotterie als unabhängige Gesellschaft entscheidet aber eigenständig, wer moderiert und welche Gage gezahlt wird.
Die Honorarhöhe für die Ex-„Sportschau“-Moderatorin“, die laut Medienberichten 450 000 Euro jährlich betragen soll, wird von der Fernsehlotterie nicht veröffentlicht. „Sie engagiert sich umfassend für uns, das muss honoriert werden“, hatte Geschäftsführer Christian Kipper zu Beginn des Lierhaus-Engagements gesagt: „Ein Werbegesicht muss bezahlt werden.“ Mittlerweile stornierten viele Losbesitzer ihre Abonnements.
Die ehemalige „Sportschau“-Moderatorin hatte sich vor mehr als zwei Jahren einer Hirnoperation unterziehen müssen und danach monatelang im Koma gelegen. Erstmals hatte Lierhaus vor einer Woche die Wochengewinner der Fernsehlotterie präsentiert. Dabei fiel ihr das Sprechen noch sichtlich schwer.
[dpa]
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