[Kritik] Bremer „Tatort“ nimmt sich Flüchtlingsproblematik an

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Bild: Destina - Fotolia.com
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An einem Strand in Nordafrika werden die Leichen von Flüchtlingen gefunden. In der Nacht fällt auf einem Schiff im Mittelmeer mit Bremer Polizisten ein Schuss. Der „Tatort“ am Sonntagabend ist nicht nur Krimi, sondern auch bewegendes Flüchtlingsdrama.

Eine junge Frau überlebt, ihre kleine Tochter liegt tot im Sand. Kein Mord aus Habgier beschäftigt im neuen Radio Bremen Tatort „Der illegale Tod“ an diesem Sonntag (20.15 Uhr) die Kommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen). Hoch emotional spinnt sich die Geschichte um die politisch brisante Flüchtlingsproblematik, um zerstörte Hoffnungen und Verzweiflung. Im Visier der Fahnder stehen auch Kollegen von der Wasserschutzpolizei.

Zu Beginn wechseln schnell die Szenen: Mittelmeer, Küste von Tunesien, Containerterminals in Bremerhaven, ein Boot der Wasserschutzpolizei, das Büro von Lürsen, Stedefreund mit seinem besten Freund Peer (Michael Pink) in der Kneipe. Beide betrinken sich hemmungslos mit Tequila. Zusammen mit der jungen, illegal eingereisten afrikanischen Asylbewerberin Amali Agbedra (Florence Kasumba) gehen die beiden Polizisten in Peers Wohnung. Als Stedefreund am nächsten Morgen völlig verkatert aufwacht sind der Wasserschutzpolizist Peer und die junge Frau weg. Blutspuren, K.O.-Tropfen, vieles deutet auf ein Verbrechen hin.

Lürsen und Stedefreund beginnen mit den Ermittlungen, zunächst gegen die Kritik von Lürsens Tochter Helen (Camilla Renschke), die gerade zu ihrer Vorgesetzten befördert wurde. Schnell tauchen Fragen auf, was die Beamten der Wasserschutzpolizei verbergen. Sie waren an einem Einsatz zur Sicherung der EU-Außengrenzen beteiligt. Was geschah im Mittelmeer, bevor am Strand die Leichen gefunden wurden, unter ihnen auch die tote Tochter von Amali?

Die Kapitänin der Wasserschutzpolizei, Elena Janson (Ulrike C. Tscharre), und ihr Kollege Robert Böhm (Arnd Klawitter) versuchen etwas zu verschweigen. Der Wasserschutzpolizist Klaus Kastner (Daniel Lommatzsch) dagegen ist völlig aufgelöst, leidet unter Wahnvorstellungen und emotionalen Ausbrüchen. „Das ist die Strafe, wir müssen beichten“, sagt er seiner Vorgesetzten Janson. „Kein Wort zu niemanden. Ich habe das unter Kontrolle“, widersprich die alleinerziehende Mutter.
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„Der illegale Tod“ ist ein politischer Krimi, der technokratisch die Abwehr illegaler Einwanderer an den EU-Außengrenzen thematisiert. Die Charaktere zeigen viel Emotionen, bei denen Lürsen auch mal bei einer Rangelei die Hand ausrutscht und sie einem Staatssekretär die Nase bricht und blutig schlägt. Es geht um das Leid von Flüchtlingen, um die kalte bürokratische Abwehr illegaler Einwanderer und eine sehr verflochtene Kriminalgeschichte.

„Die Brisanz liegt für mich im „Verdrängen“ dieses Themas in unserem Land“, sagt Drehbuchautor Christian Jeltsch. Die Flüchtlingsproblematik werde sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. „Die Industriestaaten verhalten sich wie kleine Kinder beim Versteckspielen: Hand vor Augen und glauben, man sieht sie nicht.“ Für Regisseur Florian Baxmeyer war die Umsetzung dieser politischen Geschichte sehr spannend. „Ich finde, in einem guten „Tatort“ sollte es um mehr gehen als einfach nur um die Aufklärung eines Mordes“.„TATORT“-Kritiken im Überblick
[Oliver Pietschmann/ar]

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1 Kommentare im Forum
  1. AW: [Kritik] Bremer "Tatort" nimmt sich Flüchtlingsproblematik an Mal wieder ne echt spannende story! Das sich diese Leute nicht schämen solchen trash überhaupt zu produzieren! Wer so etwas wie tatort in gut sehen will sollte lieber numbers oder navy cis gucken. Tatort ist auf dem niveau eines Pornofilms! Aber der ÖRR Zuschauer kann offensichtlich Serien mit Anspruch geistig nicht folgen!
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