Mit einer peinlichen Kommunikationspanne hat die rheinland-pfälzische Landesmedienanstalt LMK am Montag die Glaubwürdigkeit ihrer Lizenzentscheidungen in Frage gestellt.
Durch eine Datenpanne war am Vormittag kurzfristig eine offenbar bereits vorformulierte Pressemitteilung über die Vergabe einer zweiten landesweiten Hörfunkkette in Rheinland-Pfalz an verschiedene Medien versandt worden. Tatsächlich stand die Lizenzvergabe im Rahmen einer Auswahlentscheidung unter mehreren Bewerbern aber erst am heutigen Nachmittag auf der Tagesordnung einer entsprechenden Sitzung des Medienrats.
Der seit 2003 in Rheinland-Pfalz vertretene Jugendsender Big FM bleibt der Mitteilung zufolge weiterhin auf Sendung, die konkurrierenden Bewerber Regiocast („Now FM“) und die französische NRJ-Gruppe kommen nicht zum Zuge. Die Medienhüter verwiesen bei ihrem Votum pro Big FM auf „die Vielfalt des Gesamtangebots im Programm und dem Beitrag zur publizistischen Vielfalt durch seine Gesellschafter“. Tatsächlich ist der Veranstalter RPR bereits mit einer weiteren landesweiten Kette in Rheinland-Pfalz aktiv.
Wegen des Ablaufs der Erlaubnis zum 30. September 2011 waren die Frequenzen von Big FM am 4. Oktober 2010 neu ausgeschrieben worden. LMK-Direktor Manfred Helmes verwies zwischenzeitlich gegenüber dem Branchendienst „Horizont“ auf einen „menschlichen Fehler“. Die Pressestelle habe verschiedene Mitteilungen vorbereitet, um die passende Vorlage nach der Entscheidung zeitnah versenden zu können. Ob Big FM tatsächlich zum Zuge kommt, wird die LMK voraussichtlich am Dienstagvormittag mitteilen. [ar]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com