Nach vielen erfolgreichen Jahren im ZDF geht die Krimi-Kommissarin Lucas in Rente. Die zwei letzten Folgen laufen ab heute im ZDF.
Das Markenzeichen von „Kommissarin Lucas“? Sie ist ein wenig spröde und ruppig im Umgang mit ihren Mitmenschen. Ihre Gefühle hält die Polizistin gerne im Verborgenen. Nach 20 Jahren geht sie nun in den Ruhestand. Ein Schritt, der ihr Angst macht. Das sagt sie – ungewöhnlich persönlich – in der letzten Folge der ZDF-Reihe.
Wie genau Hauptdarstellerin Ulrike Kriener als Kommissarin aufhört, wird hier nicht verraten. Autor und Regisseur Thomas Berger widmet ihr jedenfalls ein ungewöhnliches Ende und zwei abschließende Folgen, in denen einige Melancholie mitschwingt. Zu sehen sind die Filme jeweils samstags, am 7. Oktober und am 28. Oktober, um 20.15 Uhr.
Anke Engelke spielte die Schwester von Kommissarin Lucas
Lange Jahre hatte Ellen Lucas in Regensburg ermittelt, an ihrer Seite über viele Folgen hinweg noch Anke Engelke als ihre Schwester und der 2020 gestorbene Tilo Prückner als kauziger Vermieter. 2021 bekam die Reihe einen Neustart in Nürnberg, wo sich die eigenbrötlerische Kommissarin erst mit ihren dortigen Kollegen arrangieren musste. Zum Schluss wird jetzt insbesondere das Vertrauen zwischen Ellen Lucas und ihrem Co-Ermittler Werner Fitz (Sebastian Schwarz) auf die Probe gestellt.
Ein letztes Geheimnis
In „Helden wie wir“ hat Ellen Lucas ein Geheimnis. Sie sitzt in der U-Bahn und sieht, wie draußen auf dem Bahnsteig zwei junge Männer eine Frau niedertreten. Lucas überlegt kurz. Soll sie die Notbremse ziehen? Dann lässt sie es bleiben. Der Bahnsteig ist schließlich voll von Menschen, die helfen könnten. Wenig später kommt die Nachricht: Frau an Bahnsteig getötet. Ellen Lucas ist schockiert – und schweigt. Sie verrät Fitz nicht, dass sie die Tat beobachtet hat. Sie schämt sich, selbst nichts getan zu haben.
Das Opfer ist Karin Hofer (Franziska Schlattner). Sie hatte sich eingemischt, als in der U-Bahn drei junge Leute in Streit gerieten. Die beiden Männer treten Hofer später am Bahnsteig nieder. Die Freundin des einen Mannes verschwindet. Lucas, Fitz und ihr Team versuchen zu verstehen, weshalb die Situation dermaßen eskalierte. Hofer wird unterdessen als Heldin der Zivilcourage gefeiert. Dann stellt sich heraus, dass das Opfer in einer Lebenskrise steckte.
„Finale Entscheidung“: Die letzte Folge von „Kommissarin Lucas“:
In der letzten Folge mit dem Untertitel „Finale Entscheidung“ ist es dann Fitz, der ein Geheimnis hütet. Für Ellen Lucas bekommt der Fall auch eine private Wendung. Sie trifft einen Kollegen wieder, den sie 20 Jahre nicht gesehen hatte. Wolfram Truss (Rainer Bock) gewinnt das Vertrauen der Kommissarin. Aber da ist auch noch ihr Therapeut Niklas Roth (Stefan Kurt), mit dem sie eine persönliche Nähe verbindet. Und plötzlich steht die Einzelgängerin irgendwie zwischen zwei Männern.
Aus Sicht von Ulrike Kriener (68) war es nun an der Zeit, die TV-Kommissarin Lucas in den Ruhestand zu schicken. „Ich wollte nie den Satz hören: ‚Die ist zu alt, die kann doch keine Waffe mehr halten!'“, sagte Kriener im ZDF-Interview. Außerdem habe sie Lust auf Abenteuer und neue Begegnungen.
Die Ellen Lucas sei ihr in all den Jahren aber ans Herz gewachsen, so die Münchner Schauspielerin: „Ich mag sie sehr. Sie ist eine kompromisslose, moralische, widerborstige Frau, der es nicht wichtig ist, ob sie gemocht wird oder nicht, und das, finde ich, ist ihre größte Stärke.“ Das ZDF-Publikum hatte die Kommissarin jedenfalls gemocht: Regelmäßig schalteten mehrere Millionen Zuschauer ein.
Hinweis: Zunächst hieß es im Titel dieses Artikels missverständlicherweise, dass die letzte Episode bereits am 7. Oktober liefe und im weiteren Verlauf, dass die finale Folge am 28. Oktober wird. Letzteres ist der Fall und wurde an den entsprechenden Stellen des Textes korrigiert.