„Let’s Dance“ bei RTL ist kein Format, welches unser Kolumnist regelmäßig verfolgt. Und doch hat ihn die Tanzshow, bei der Promis zusammen mit professionellen Tänzern das Tanzbein schwingen, für einige Momente verzaubert.
Manchmal ist es auch der Zufall. Im Grunde wollte ich am vergangenen Freitag nur schauen, wie sich Ulli Potofski als hochklassiger Tänzer bei „Let’s Dance“ schlägt. Ein RTL-Format, welches mich in der Vergangenheit nicht wirklich angesprochen hat. Und doch hatte es mich. Zwar nicht übermäßig lange, aber immerhin.
Shows mit Promis gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Oft sind es die gleichen, die gefühlt alle drei Tage bei einem anderen Sender in irgendeiner Show sitzen. Für die Promis natürlich perfekt. Immer im Rampenlicht, zudem klingelt die eigene Kasse. Bei „Let’s Dance“ sagen mir viele Namen nicht wirklich etwas. „Der Wendler“ ist da noch der bekannteste. Aber darum geht es gar nicht, zumindest für mich nicht.
Wer das Format guckt, der bekommt größtenteils die klassische RTL-Ware. Damit muss man leben, es ist eben auch Unterhaltung und den Quoten tut es keinen Abbruch. Mir persönlich war das zu viel, zu oberflächlich, zu trashig. Wer „Let’s Dance“ aber auf das eigentliche Tanzen reduziert, der bekommt eine wirklich gute Show geboten.
Im Gegensatz zu anderen Promi-Shows, müssen die Kandidaten hier richtig ran. Tanzen ist Kunst, natürlich kann das niemand in drei Stunden erlernen. Dennoch spürt man, wie sehr die Kandidaten trainiert haben, Fortschritte machen, sich auf diese Sache konzentrieren. Wir sehen vor allem die Ergebnisse und die können sich wirklich sehen lassen.
Mein Highlight in den Minuten, die ich gesehen habe, war die Kandidatin Jana Pallaske, die mir vorher überhaupt nichts sagte. Vom ersten Treffen mit dem Tanzpartner bis zum Abschluss des ersten Auftrittes war das gutes, authentisches Fernsehen. Das lag vor allem an der Lebensfreude von Pallaske, die immer strahlte, diese Herausforderung wirklich lebte. Später zu sehen, wie sie diese Hingabe, Leidenschaft und Lebensfreude aufs Parkett brachte, fand ich imponierend. Es blieb einem bei so viel Intensität der Atem weg und genau das berührte und faszinierte zugleich.
Auf den Punkt, schafft es „Let’s Dance“ also schon, diese Dinge zu transportieren, die der Zuschauer sehen will. Tolle Tänze, hohe Intensität, Ausstrahlung und Faszination. Natürlich klappt das nicht bei allen Kandidaten so. Aber wenn es passt, dann ist es besonders und man vergisst das ganze RTL-Drumherum.
Lässt man also das ganze Beiwerk einfach weg, dann ist „Let’s Dance“ eine tolle Tanzshow mit Kandidaten, die sich wirklich reinhängen und in dieser Herausforderung wirklich aufgehen. Zudem profitieren natürlich die tollen Profitänzer, die man für ihre Fähigkeiten einfach beneiden muss. Ich werde mir zumindest die Tänze zukünftig anschauen. Das war teilweise großes Kino und genau das macht am Ende auch gutes Fernsehen aus. Einfach verzaubert und überrascht zu werden. [Eine Kolumne von Florian Hellmuth]
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