München – Das Filmrechtegeschäft der insolventen KirchMedia soll bis Jahresende in Teilen verkauft werden.
Von einer Zerstückelung des größten Filmarchives Europas verspricht sich Insolvenzverwalter Michael Jaffe „insgesamt einen höheren Erlös“, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD). Demnach soll zuerst das Auslandsrechtegeschäft zu Geld gemacht werden. Schwieriger sei der Verkauf der deutschen Rechte, weil sich die ehemalige Kirch-Tochter ProSiebenSat.1 einen Großteil der Rechte vorab gesichert hat.
Laut FTD gibt es weniger als zehn Bieter für das Filmrechtegeschäft. Die Due-Diligence-Prüfung sei bereits im Gange. Interessenten sind unter anderem die Beteiligungsgesellschaft Bridgepoint sowie die Unternehmen Constantin und Highlight Entertainment. Es wird ein Kaufpreis in dreistelliger Millionenhöhe erwartet.
Ursprünglich sollte das Filmrechtegeschäft, das frühere Kerngeschäft der Kirch-Gruppe, gemeinsam mit der TV-Gruppe ProSiebenSat.1 verkauft werden. Der US-Milliardär Haim Saban übernahm aber schließlich nur die Mehrheit im TV-Geschäft. Zum Repertoire des internationalen Filmarchives gehören z.B. zahlreiche Weltrechte für Fellini-Filme und Laurel & Hardy-Filme. Die Kirch-Tochter Betafilm vermarktet auch TV-Serien wie „Kommissar Rex“ weltweit sehr erfolgreich. Um das Verkaufsverfahren zu erleichtern wurde Betafilm vor kurzem in eine neu gegründete Gesellschaft überführt. Nach dem Filmrechtehandel ist das Medienimperium von Leo Kirch im Wesentlichen verkauft. (pte)[fp]
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