Die Kinder-Fernsehprogramme in Deutschland werden einer Studie zufolge von ausländischen Cartoons dominiert. Mehr als 80 Prozent der Animationsfilme und -serien bei Kika, Super RTL und Nick seien Produktionen aus dem Ausland.
Da die Trickfilme insgesamt mindestens zwei Drittel des Programms der Kinder- und Jugendsender ausmachten, sieht die Allianz Deutscher Produzenten ein Problem. Die internationalen Programme könnten nicht die Lebenswirklichkeit der deutschen Kinder und Jugendlichen abbilden, erklärten die Allianz am Dienstag. Dies sei aber wichtig, damit den jungen Zuschauern ein „positives Identifikationspotenzial“ geboten werde.
Die Studie „Film- und Fernsehproduktionswirtschaft – Kinder- und Jugendprogramm“ wird von der Produzentenallianz mit der Hamburg Media School erstellt. Erste Ergebnisse waren am Montag auf der Konferenz zur Fernseh- und Produktionswirtschaft Kinder, Jugend & Animation in Stuttgart vorgestellt worden.
Dort hätten sich Sender, Produzenten und Produzentenallianz auf einen regelmäßigen Dialog verständigt, um die Situation zu verbessern, hieß es. Denn es gebe genügend Trickfilmproduzenten in Deutschland, die qualitativ hochwertige Animationen abliefern könnten, wie ein Blick aufs Kino zeige.
Die deutsche Animationsbranche habe ihre Umsätze mit Kinofilmen von 27,5 Millionen Euro (2005) auf 44,2 Millionen im vergangenen Jahr steigern können. Im TV seien die Produktionsumsätze im gleichen Zeitraum jedoch von 21,9 Millionen auf 19,1 Millionen Euro gesunken. [dpa]
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