Karl Dall feiert am heutigen Dienstag seinen 70. Geburtstag. Der Komiker mit dem unverwechselbaren Blick wurde vor allem durch seine Sendungen „Dall-As“ und „Jux und Dallerei“ bekannt.
Der jüngste Sohn einer Emder Lehrerfamilie fiel bereits in der Schule als Klassenclown auf, der gern Streiche ausheckte. Dall musste laut eigener Aussage „schon früh Humor entwickeln“. Seine Mitschüler hätten ihn wegen seines Aussehens gehänselt, und die Lehrer hätten sich sein Gesicht schlicht am besten merken können.
Nach seinem Abgang von der Schule (ohne Abschluss) fängt Dall passender Weise bei der kleinen „Ostfriesen-Zeitung“ als Fotograf an. 1963 zieht es ihn nach Berlin, wo er unter anderem als Komparse („Winnetou 1“), Kleindarsteller und Kulissenschieber jobbt und den Liedermacher Ingo Insterburg kennenlernt. In Kellertheatern und Bierkneipen beginnt die Bühnenkarriere des Blödel-Quartetts Insterburg & Co. („Ich liebte ein Mädchen“), zunächst ein Geheimtipp in der Studentenszene, bald folgen die ersten Auftritte beim Fernsehen im“Musikladen“ von Radio Bremen.
1979 startet Karl Dall seine Solokarriere. Neben Solotourneen war Dall 1983 bis 1990 bei „Verstehen Sie Spaß“ unter anderem als chaotischer Filmvorführer und Spaßtelefonierer vertreten. Ende der 80er Jahre bekam Dall beim Privatfernsehen Talkshows, in denen er die Eingeladenen nicht gerade zimperlich anfasste. So meinte er zu Schlagerstar Roland Kaiser: „Na, sing schon mal, damit wir es hinter uns haben“. Dieser reagierte empört und verließ darauf die Sendung. „Dall-As“ eine Anspielung auf die US-Erfolgsserie „Dallas“ lief bis Ende 1991 auf RTL Plus. 1999 erhielt er für sein Lebenswerk den Deutschen Comedypreis. [mw]
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