Oliver Kalkofe kritisierte in einem Interview die öffentlich-rechtlichen Sender, die seiner Meinung nach seit Jahren keine kreativen Neuerungen mehr zugelassen haben. Einzig und allein die Privaten hätten in den letzten 30 Jahren Innovationen geliefert.
Im Interview mit der „Taz“ geht Oliver Kalkofe hart ins Gericht mit den Öffentlich-Rechtlichen. Dabei kritisiert er den fehlenden Mut von ARD und ZDF, neue Sendeformate in das Hauptprogramm aufzunehmen und frische Formate zu auszustrahlen. Kalkofe zufolge, der mit seiner mehrfach ausgezeichneten Satire-Sendung „Kalkofes Mattscheibe“ seit über 18 Jahren Kritik an Fernsehsendungen übt, gebe es für diesen Zustand keine Entschuldigung. Nicht zuletzt wegen der Menge an Geld, das die Öffentlich-Rechtlichen von der Bevölkerung erhalte, wäre es eigentlich ihre Pflicht die Zuschauer immer wieder zu überraschen.
Solche Überraschungen seien aber seit einer Ewigkeit ausgeblieben – ARD und ZDF befinden sich in einem „kreativen Koma“, stellt Kalkofe fest. Demnach seien die einzigen Innovationen im deutschen Fernsehen der vergangenen 30 Jahre von den Privaten gekommen. „Während die Privaten ihren ganzen Scripted-Reality-Müll machen, zeigen die Öffentlich-Rechtlichen auf ihren Hauptsendern auch nur lullige Telenovelas oder irgendwelche Kaffeeklatsch- und Boulevardmagazine“, schimpfte Kalkofe im Taz-Interview. Es fehle schlicht und einfach an klügeren Alternativen im gebührenfinanzierten Fernsehen.
Als Grundübel bezeichnet Kalkofe im Interview die Quote. Diese sei lediglich ein Schätzwert, der wichtig geworden sei weil die Privaten eine Währung für den Werbemarkt gebraucht hätten. Deswegen forderte Kalkofe die Öffentlich-Rechtlichen auf, sich nicht mehr an diesen Schätzwert zu halten und wieder mutiger zu werden. [hjv]
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