Lauchhammer – Der Kabelverband FRK spricht sich für die Gebührenpläne der privaten Sender beim Sat-TV aus, da somit Gleichgewicht im Markt wiederhergestellt würde, da ja auch Gebühren für das Kabel im Gespräch sind.
Das betonte Heinz-Peter Labonte, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des FRK.
Allerdings wertete er die Astra-Ankündigung des Aufbaus einer Plattform sowie einer Infrastrukturgebühr für den Empfang von digitalen Satellitenprogrammen hingegen angesichts der laufenden Vorermittlungen des Bundeskartellamtes als Flucht nach vorne. Der Luxemburger Satellitenbetreiber zeige damit seine wahren Absichten. Das Kartellamt könne nun klar erkennen, dass Astra zulasten des Digital-TV-Marktes und der Zuschauer unter dem Deckmantel der raschen Digitalisierung ein technisches Zugangs- und Verbreitungsmonopol im Satellitenmarkt schaffen wolle. Für die weltweit bisher beispiellose Infrastrukturgebühr zeigt Labonte keinerlei Verständnis. Diese sei besonders unfair gegenüber Zuschauern und Programmanbietern. Schließlich würden die TV-Sender ja schon für den Transport der Programme zahlen. Außerdem könne sie jederzeit von Astra angehoben werden.
Sollte sich hinter der so genannten Infrastrukturgebühr jedoch tatsächlich eine Gebühr für TV-Sender verbergen, wäre dies nach Ansicht des FRK der Versuch einer Täuschung des Kartellamtes, der Öffentlichkeit und der Zuschauer. Immerhin besäßen bereits rund fünf Millionen Haushalte Satelliten-Empfangsboxen für gebührenfreie Programme, die zukünftig wertlos seien. Daher werde der FRK – unterstützt von Wettbewerbern und den tausenden unabhängigen, mittelständischen, lokalen Netzbetreibern mit ihren ca. 12 Millionen Kundenhaushalten alle Aktivitäten der Verbraucherschutzverbände unterstützen, die sich gegen diese Infrastrukturgebühr richten. [mg]
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