
Hannover – Die Jungen Liberalen in Niedersachsen haben die Freigabe von Pornografie für Jugendliche ab 16 Jahren gefordert.
Der Landesvorsitzende Christopher Vorwerk sagte am Dienstag in Hannover: „Der Gesetzgeber legitimiert den Geschlechtsakt zwischen 16-Jährigen, untersagt ihnen aber bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres dabei zuzusehen.“
Fernsehsender sollten die Möglichkeit haben, ab 24.00 Uhr Pornografie auszustrahlen. „Es geht darum, dass in den Medien mit zweierlei Maß gemessen wird. Gewalt und Leichen, aber kein Akt der Liebe.“
Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ sagte der Vize-Landesvorsitzende der „Julis“ aus Niedersachsen, Florian Bernschneider, dass der Jugendschutz durch die Forderung der Jungen Liberalen nicht gefährdet würde. „Die Möglichkeit Pornos im Fernsehen ansehen zu können, schützt“, so Bernschneider weiter gegenüber der „SZ“, „die Jugendlichen davor, in pubertärer Neugier im Internet zu stöbern, und dort gefährlichere, gewalttätige Inhalte zu finden.“
Die FDP hingegen reagierte mit Empörung auf den Vorschlag. Der niedersächsische FDP-Vorsitzende Philipp Rösler sagte: „Ich halte davon nichts. Die FDP kann im Interesse des Kinder- und Jugendschutzes Pornografie für Minderjährige nicht legalisieren und freigeben.“ Er würde sich wünschen, dass die Jungen Liberalen sich um wesentliche Dinge wie Arbeitslosigkeit und Bildungspolitik kümmerten. (dpa/fr)[lf]
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