Die Geschichten von Jim Knopf, Urmel aus dem Eis und den anderen Helden der Augsburger Puppenkiste lieben seit Jahrzehnten große und kleine Fans. Jetzt sollen möglicherweise neue Geschichten rund um die Marionetten auf den Bildschirm kommen.
Jim Knopf und Urmel aus dem Eis könnten zurück ins Fernsehen kommen: Der Intendant des Bayerischen Rundfunks (BR), Ulrich Wilhelm, möchte die Marionetten der Augsburger Puppenkiste wieder auf den Bildschirm bringen. „Wir haben den festen Willen, mit den Machern der Augsburger Puppenkiste Projektideen zu diskutieren“, sagte ein BR-Sprecher am Montag und bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ). Es sei jedoch wichtig, dass die möglichen Ausstrahlungen zeitgemäß seien, auch „Formate ganz neuen Zuschnitts“ seien denkbar.
Der Kinderkanal von ARD und ZDF (Kika) hatte im Herbst 2011 die Sendungen der Puppenkiste nach Angaben des bayerischen Kultusministeriums als nicht mehr zeitgemäß eingestuft und aus dem Programm genommen. Die alten Sendungen der Puppenkiste wurden seit den 1950er Jahren zumeist vom Hessischen Rundfunk (HR) produziert.
Kika-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp erklärte hingegen, die Sendungen der Puppenkiste unterlägen keiner Verbannung aus dem Kika-Programm. In der Vergangenheit seien regelmäßig immer wieder welche ausgestrahlt worden, zuletzt im Jahr 2008.
Für die alten Produktionen seien allerdings die Lizenzen ausgelaufen und noch keine neuen erworben worden. Kottkamp verwies jedoch auch darauf, dass die Quoten in den vergangenen Jahren rückläufig waren. Den Vorstoß des BR für neue Formate begrüßte der Kika-Programmgeschäftsführer ausdrücklich.
Wilhelm lasse nun prüfen, ob der BR eigene Formate mit dem bekannten Marionettentheater entwickeln könne, erklärte der Pressesprecher. Zudem habe der Intendant bei der Programmkommission des Kika angeregt, die Puppenkiste wieder ins Programm zu nehmen.
„Die Figuren sind Klassiker“, sagte Wilhelm der „SZ“, «und die liebevolle Umsetzung spricht meiner Meinung nach auch die Kinder von heute an“. Deshalb habe er die Initiative ergriffen, um der Puppenkiste zur Rückkehr in die Wohnzimmer zu verhelfen. Über konkrete Inhalte wollte er noch keine Angaben machen, da die Gespräche mit den Vertretern des Theaters erst am Anfang stünden.
Auch Puppenkisten-Manager und Chef-Marionettenspieler Klaus Marschall sagte der „SZ“, vor April könne man noch nichts sagen. Aber: „Dieses große Interesse freut mich natürlich sehr.“ Er habe bereits „viele verschiedene Ideen“.
Das schwäbische Puppentheater unterhält seit mehr als 60 Jahren die Zuschauer mit seinen Geschichten. Die Vorstellungen in Augsburg sind oft für Monate ausverkauft.
Update: 20. März 2012, 8.22 Uhr: Stellungnahme von Kika-Programmgeschäftsführer eingefügt[dpa/su]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com