Der TV-Moderator Günther Jauch klagt wegen der vermeintlichen Verletzung seines Persönlichkeitsrechts gegen den Münsteraner Kleinverlag Solibro. Stein des Anstoßes ist ein Sachbuch, auf dessen Cover der RTL-Quizmaster in verfremdeter Form zu sehen ist.
Das unter dem Titel“Ich war Günther Jauchs Punching-Ball!“ erschienene Sachbuch des Werbetexters Peter Wiesmeier mit dem Untertitel „Ein Quizshow-Tourist packt aus“ beschäftigt die Gerichte bereits seit Erscheinen der Erstauflage im Jahr 2010. Wie der Branchendienst „Meedia“ am Freitag berichtete, kann der sonst so humorvolle Quizshow-Moderator nicht über sein verfremdetes Konterfei mit heruntergezogenen Mundwinkeln lachen. Bereits bei Erstveröffentlichung hatte Jauch mit einer Einstweiligen Verfügung gedroht, um die Verbreitung des Buches mit dem anstößigen Cover zu verhindern.
Der Solibro-Verlag gab dieser Forderung jedoch nicht nach und lehnte Jauchs Ansinnen als unbegründet ab. Danach beantragte der Entertainer dem Bericht zufolge keine einstweilige Verfügung, sondern eine strafbewertete Unterlassungserklärung, ebenfalls vergeblich. Nun geht Jauch im Streit um das Buchcover in die nächste Instanz – er klagt vor dem Landgericht Hamburg.
Nach Ansicht des Verlags zählt Jauch zu den bekanntesten Personen im Fernseh- und Unterhaltungsbereich. Deswegen sei er für die Öffentlichkeit von besonderem Interesse und müsse sich auch die satirische Auseinandersetzung mit seiner Person gefallen lassen. Auch hält der Verlag Jauchs Befürchtung, dass das Bild, als vermeintlich authentische Abbildung zu einer Verwechslung mit der realen Person des Moderators führe, für abwegig.
In dem Buch „Ich war Günther Jauchs Punching-Ball“ plaudert Autor Wiesmeier über seine Erlebnisse bei der Teilnahme an diversen Quiz-Shows. In seiner Gameshow-Biografie thematisiert er unter anderem anhand seines Auftritts bei Jauch die Facetten der TV-Realität in den quotenträchtigen Ratesendungen. [frt]
Bildquelle:
- Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com