Jan Böhmermann zeigt heute seinen ersten Animationsfilm im ZDF

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Grundgesetz der Tiere Logo
Foto: ZDF/ UE

Jan Böhmermann bringt sein erstes Animationsprojekt ins Fernsehen. Es geht um das Grundgesetz. Wie kam er auf diese Idee?

Es klingt wirklich unglaublich: Zwischen ausgestopften Tieren in einem Museum in Bonn setzt sich ein Rat – fast nur Männer – zusammen und schreibt das vielleicht wichtigste Schriftstück in der jüngeren Geschichte unseres Landes. Es ist das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Im Mai 2024 wird es 75 Jahre her sein, dass diese Verfassung in Kraft trat. Am bekanntesten ist sicherlich Artikel 1 mit dem Satz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Der Satiriker Jan Böhmermann (42) und sein Kollege beim „ZDF Magazin Royale„, Miguel Robitzky, haben einen 30-Minuten-Animationsfilm über die Entstehung konzipiert. „Das Grundgesetz der Tiere“ ist ihr erstes Animationsprojekt, das ZDF strahlt es am Freitagabend (19. Januar, 23.00 Uhr) aus.

Der Inhalt ganz knapp beschrieben: Ausgestopfte Tiere in einem Naturkundemuseum sehen, wie sich der Rat dort einrichtet und Tag um Tag über dem Grundgesetz grübelt. Weil es die Menschen nicht richtig hinkriegen, helfen die Tiere nach und schreiben das Werk nachts selbst. Promis wie Bastian Pastewka, Olli Dittrich, Uschi Glas, El Hotzo, Frank Elstner und Carolin Worbs haben neben Robitzky und Böhmermann den Tieren ihre Stimme gegeben.

So entstand die Idee zum Film

Satiriker Böhmermann sagte der Deutschen Presse-Agentur zu Idee und Angang: „Allem zugrunde lag die Frage: Warum gibt es eigentlich keine Mythen, Legenden und breit erzählte Geschichten rund um den Entstehungsprozess unserer Verfassung? Es ist ein tolles, progressives Schriftstück. Zumal von 1949.“

Er verwies auch auf seine eigene Schulzeit: „Während meiner ersten Reise nach Bonn in der elften Klasse habe ich diese Plakette gesehen, dass in dem Naturkundemuseum das Grundgesetz verfasst wurde. Das hat mich seither beschäftigt.“

Robitzky sagte: „Wir haben Fotos von einer Giraffe zusammen im Raum mit dem Parlamentarischen Rat gesehen – da geht automatisch die Fantasie los.“ Er sei mit Kolleginnen und Kollegen ins Museum gefahren, habe die Tiere angeschaut und alles untersucht. „Dann haben wir festgelegt, welche Tiere es sein sollten und haben uns Geschichten ausgedacht.“

Szene aus "Das Grundgesetz der Tiere" von Jan Böhmermann
Foto: ZDF/UE/ ZDF

Jan Böhmermann über die Schwierigkeiten bei der Entwicklung

Zweieinhalb Jahre saß ein großes Team an dem Animationsfilm. Und die Arbeit unterschied sich deutlich von der für die Satiresendung „ZDF Magazin Royale“. Böhmermann sagte der dpa über den Entstehungsprozess: „Wir haben währenddessen gemerkt, dass wir den handwerklichen Ansatz unserer Witze ändern müssen.“ Man habe es zeitloser gestalten müssen. „Alle aktuellen Bezüge oder Referenzen, die wochen-, monats- oder jahresaktuell sind, haben wir aus dem Skript verloren. Das mussten wir korrigieren.“

Der Animationsfilm ist gespickt mit Witzen, auch Satire und vielen Fakten. Robitzky sagte: „Wir konnten aus einer Anekdotensammlung schöpfen, die quasi in der Realität schon klingt wie ein Märchen oder ein Mythos.“

Was ist nun faktengetreu und was nicht? Böhmermann sagte: „So Dinge wie, dass Konrad Adenauer der Erfinder des ZDF und der Sojawurst ist oder dass Elisabeth Selbert durch das Verfassen von Briefen an die Frauen der Delegierten des Parlamentarischen Rates es geschafft hat, die Gleichberechtigung von Mann und Frau zum Artikel im Grundgesetz zu machen, genauso der Ort mit den ausgestopften Tieren – all das ist Realität.“ Der Spaß sei als Zuschauerin und Zuschauer herauszufinden, was aus Fiktionalisierungsgründen vielleicht verkürzt und was im Detail exakt so dargestellt ist.

Am Freitagabend bekommt das Animationsprojekt im TV viel Konkurrenz. Auf dem Privatsender RTL beginnt an dem Abend das Dschungelcamp in Australien. Die ARD startet spätabends zugleich die mehrteilige Mystery-Serie „Oderbruch“.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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